Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Laval bei Immenstadt. Sie nahm (12ten Juli) diese 
Stadt ohne Widerstand, und drang von da durch das 
Aachthal uͤber Schwarzenberg und Mellau bis zum Fuß 
des vorarlberger Gebirgs, im Ruͤcken des Generals 
Jellachich, der bei Feldkirch stand. Die dritte Ko— 
lonne unter Molitor, als rechter Fluͤgel des Ganzen, 
und zwar die stärksie, schickte Lecourbe in gerader Rich- 
tung gegen Feldkirch. Molitor griff an, mit Ueber- 
macht, in drei verschiednen Abtheilungen. Jellachich, 
in einem blutigen Gefecht übermannt (15ten Juli), von 
allen Seiten bedroht, mußte sich nach Bludenz, folglich 
auch General Auffenberg mit den Oesterreichern von 
Reichengu und Chur in Graubundten, in's Engadin gegen 
Tirol zurück begeben. 
Lecourbe war im Begriff, seine Vorthbeile rasch 
zu verfolgen, als er die Nachricht des Waffenstillstandes 
erhielt, welchen Moreau und Kray zu Parsdorf 
(15ten Juli) abgeschlossen hatten. Vermöge dieses Waf- 
fenstillstandes behielten die Franzosen eine Linie von den 
Quellen des Lech, über den Rücken des Arlberg längs 
dem Illthal, der Bündtener Gränze, über Balzers, Chur, 
Thusis, Splügen bis Chiavenna; von der andern Seite 
das ganze rechte Ufer der Nidda, des Mains, der Red- 
nitz, Altmühl und Donau, das linke Vils= und Colbach= 
Ufer und das linke Lechufer. Demnach blieb das ganze 
Engadiner= und St. Marien-Thal beim Ursprung der 
Etsch, das gesammte Tirol, und auf der andern Seite 
die obere Pfalz mit den Gränzen von Böhmen, mithin 
auch der ganze Innstrom in Oesterreichs Händen. Die 
Vestungen Philippsburg, Ulm und Ingolstadt, sollten 
zwar eingeschlossen bleiben, aber alle zehn Tage Lebens- 
mittel empfangen können. Noch nach abgeschlossenem 
Waffen-
	        
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