Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Dieser wunderbare, vielverheißende Staatenbau des 
Welttheils, durch welchen das ganze christliche Europa 
ein einziges Gemeinwesen geworden zu seyn schien, und 
in welchem alle Vdlker, wie Glieder einer Familie, mit 
getrennten Haushaltungen lebten, ein Schwert das an- 
dere in der Scheèide hielt, — er ward jählings bis in 
seine Tiefen erschüttert. Frankreich machte seine 
Staats= Umwälzung. 
Das Beispiel des Aufruhrs, welches dort eine ganze 
Nation den Vdlkern gab, die Jerstdrung aller Ehrfurcht 
vor bisher heilig geachteten Ordnungen, die frevelosllen 
Grundsätze, welche von da aus wider Thronen und Al- 
täre gepredige wurden, die wilden Gräuel ver Gesetz- 
losigkeit, die Lebensgefahr der kdniglichen Familie auf 
dem zusammenstürzenden Thron — dies alles forderte 
Mitleiden, Ernst und Wachsamkeit der übrigen Mächte 
in eben dem Verhältniß auf, wie sich in den andern 
Nationen einander widersprechende Leidenschaften, Hoff- 
nungen und Besforgnisse laut machten. Die meisten euro- 
päischen Hôfe hielten es für Pflicht und zweckgemäß, 
durch engere Verbindungen unter sich, und mit Waffen- 
gewalt, den Unordnungen Frankreichs Schranken zu 
setzen. 
Man kennt die ungeheuren Anstrengungen des ersten 
Kriegesbundes gegen Frankreich, an welchem mit dem 
gesammten deutschen Reich auch Pfalzbuaiern Toeil 
nehmen mußte. Mit den Vdlkern des deutschen Reichs 
kämpften Oesterreich, Preußen, die besten Landtruppen 
Engelands und Hollands, gegen Frankreichs Ost= und 
Nordseite; west= und südwärts griffen sardinische, nea- 
politanische und portugiesische Heere an. Frankreichs 
innere Zerrüttung, die Auswanderung seiner besten An-
	        
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