Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

tigen Beihuͤlfe, seine Kriegsschiffe. Nach Genua's und 
Nizza's Wegnahme sollten Toulon und Marseille ange- 
griffen und die Gesilde Südfrankreichs das Wahlfeld 
werden. 
Der erste Consul von Frankreich, Napoleon Buonga= 
parte, fing zwar an, bei Dijon ein Reserveheer zu 
bilden; allein Monathe mußten, bis zur Vervollständigung 
desselben, vorübergehen. Zwar schien dies Heer, seinem 
Versammlungsorte nach zu urtheilen, eben so gut eine 
Bestimmung zum Rhein, als zur NRhone empfangen zu 
kodnnen. Doch Buonaparte hatte ausschließlich nur 
Italien im Sinn. Alles kam noch darauf an, daß die 
Puncte Genna und Nizza nur so lange behauptet wür- 
den, bis das Reserveheer im Stande wäre, Hülfe zu 
bringen. Darum übergab er Genna's Vertheidigung dem 
General Massena, und, weil Championet zu Nizza 
gestorben war, den kleinen Heerhaufen desselben dem 
General Süchet. — Bewundernswürdig ist, wie diese 
Feldherren mit geringer Macht die ihnen an Menge viel- 
fach überlegenen Heere Oesterreichs drei Monathe lang, 
fast an Allem Mangel leidend, und zum Theil selbst von 
den Einwohnern des Landes, in welchem sie stehen muß- 
ten, feindselig angegriffen, aufhalten konnten. 
Als Massena in Genug ankam, fand er das einst 
furchtbar gewesene Heer, über welches er den Oberbefehl 
führen sollte, auf 25,000 Mann zusammengeschmolzen, 
und in dem engen und unwirthlichen Raume der Appeni- 
nen beschränkt. Er dehnte sich von Genna bis zum Col 
de Tende. Ihm gegenüber stand der öfterreichische Ober-= 
feldberr Melas, der die Generale Ott und Klenau mit 
20,000 Mann auf seinem linken Flügel über Sarzana 
und Sestri gegen Genug andrängen ließ, mir der Haupt-
	        
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