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führer zu Land und zu Wasser schien das Spiel der
Verbündeten zu erleichtern, welches kaum ein Wagstück
heißen zu konnen schien.
Man kennt aber auch den unerwarteten Ausgang.
Während Mangel der Uebereinstimmung die verbündeten
Mächte lähmte, wirkte Frankreich, als ein ungetheiltes
Ganzes, durch Verzweiflung oder Begeisterung furchtbar
gestärkt, nach allen Richtungen entgegen. Während die
Berbündeten sich auf die Waffen ihrer eingeübten, ste-
henden Heere beschränkten, bot Frankreich seine ganze,
waffenfähige mämliche Bevolkerung zur Vertheidigung
auf. Der Schauplatz des Kampfes ward unermeßlich;
die bisher geubte Strategie verlor die Anwendung ihrer
alten Regeln gegen einen Feind, der, in ungezählter
Menge, von einem Meer zum andern, einen ermüden-
den kleinen Krieg führte; ohne Rücksicht auf Rang und
Dienstalter die talentreichsten und kühnsten Männer an
die Spitze stellte; Festungen nur sperrte und umging,
und nur die Siege, nicht den Preis zählte, mit dem
sie erkauft wurden.
Der Angriffskrieg der Verbündeten ward auf diese
Weise bald in einen Vertheidigungskrieg verändert. Aber
in diesen bewies während eines langen Zeitraumes hin-
gegen auch die österreichische Armee, durch Muth und
Ausdauer im schwersten Ungemach und Unglück, wie es
irgend je die außerordentlichsten Umstände herbeiführen
konnten, was zum Vertheidigungskrieg nur ein Heer
vermag, welches in allen seinen Bestandtheilen wohl
organisirt ist. Nie hatte für Oesterreichs Schaaren eine
verlorne Schlacht regellose Flucht, oder Austdfung zur
Folge.