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Nun erst klaͤrte es sich auf, daß Genua uͤbergegan-
gen sey. Denn General Ott hatte mit dem Belage-
rungsheere in zwei Tagszuͤgen schon Tortona ereilt, und
beim Flecken Casteggio und Montebello eine gute, in zwei
Treffen getheilte, Stellung genommen. War nun gleich
durch Buonaparte's schnelle Bewegungen der erste
Zweck, Genua's Entsatz, nicht erreicht, so war doch
Melas dadurch von Mantua abgeschnitten. Melas
fuͤhlte diesen Nachtheil. Er beschloß seine ganze Macht
zu vereinen, und nach Mantua durchzubrechen. Buona-
parte wollte ihn dazu nicht Zeit gonnen, sondern so-
gleich mit den über den Pô gegangenen Heerhaufen der
Generale Lannes, Murat und Victor den dfster-
reichischen Heerhaufen Ott angreifen und schlagen.
Schlacht von Montebello.
Ott hatte fast alle seine Truppen bei Casieggio,
nur einen geringen Rückhalt bei Montebello aufgestellt.
Am oten Juni Morgens um 10 Uhr wurden seine Vor-
wachten bei der Villa San Giulietto durch den Vortrab
des franzdsischen Heers, unter General Watrin's
Befehl, bis Risetta Gandolfi längs der Straße nach
Tortona zurückgedrängt. Lannes griff mit der Didision
Watrin darauf die Hbhen an, welche dem rechten
Flugel der Oesterreicher zum Anlehnungs-Punct dienten.
Lange und hartnäckig war der Streit. Doch nach fünf-
maligen Anfällen wurden die Oesterreicher über den Coppo-
Strom zurückgeworfen, und des Schlosses Dordone zu-
gleich beraubt. Eben so stürmisch, eben so standhaft
wurden in der Heermitte gegen Casteggio Angriff und
Gegenwehr fünf Stunden lang geführt, bis Lannes
endlich Meister von Casteggio ward. Doch Ott behauptete