Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Um 8 Uhr Morgens ward zuerst Gardanne vor- 
wärts Marengo bei der Schlucht von Pedra Bona durch 
die Heersäulen des rechten Flügels und der Mitte der 
Oesterreicher, angegriffen, und mit solcher Gewalt, daß 
er schon in der größten Gefahr schwebte, hätte ihn nicht 
eine Division des Generals Victor zeitige Hülfe ge- 
bracht, um sich nur zur Deckung Marengo's zurückziehen 
zu konnen. Darauf rückten die österreichischen Kolonnen 
in doppelten Treffen, die Reserve zur Rechten, bei 
Castel-Ceriolo aufgestellt, gegen Victor's Schlacht- 
linien an. Diese standen hinter einer, das Dorf umge- 
benden Hohlschlucht. Rivaud sah die Gefahr, über- 
flügelt zu werden, stürzte mit seiner Brigade eiligst vor, 
und behauptete in einem mirderischen Gefechte das vor 
der Schlucht gelegene Feld. Lange hielt Victor fest; 
er mußte dennoch endlich den fortdauernden Angriffen 
Haddik's und Kaim's weichen, sich aus dem Dorfe 
Marengo zieben, und mit seinen zwei Divisionen hinter 
demselben aufstellen, wo das Korps des Generals Lannes, 
das ihm zur Unterstützung gekommen war, zur Rechten 
Platz nahm. 
General Kaim, um diesen rechten Flügel einzu- 
wickeln, war guf der nach Castel-Ceriolo führenden 
Straße vorgegangen. Zwar warf ihn Lannes wieder 
zurück, doch konnte dieser, wollte er anders den General 
Victor nicht bloß geben, seinen Vortheil keineswegs 
weit verfolgen. Victor kam dessen ungeachtet in immer 
stärkeres Gedränge. Gegen Mittag war seine Mitte 
durchbrochen, und sein linker Flügel mußte, trotz vier- 
stündigen Widerstandes, trotz aller Anstrengungen von 
Kellermanns's Reiterei, durch die weite, zwei Stun- 
den lange Fläche bis San Giuliano zurückgehen. Damit
	        
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