Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 1561 — 
aber ward die linke Seite des General kannes ente 
bloßt, dieser nun ebenfalls in die schlimmste Lage ver- 
setzt und genèthigt, eine rückgängige Bewegung zu 
machen. 
Mittlerweile hatte die dsterreichische Reiterei das 
Dorf Castel-Ceriolo umgangen, und kam dort den fran- 
zosischen Heer-Abtheilungen im Rücken. Melas hatte 
die Schlacht gewonnen, nur fehlte noch dazu die Durch- 
brechung vom rechten Flügel des französischen Heers, den 
Buonaparte selbst befehligte. Hier bewährten sich nun 
die großen Vortheile einer schrägen Schlachtordnung. 
Buonaparte um, es koste was es wolle, seinen 
rechten Flügel den Anfällen einer zahlreichen feindlichen 
Reiterei zu entziehen, ließ mitten in jener weiten Ebene 
zwischen Marengo und St. Giuliano zwei Bataillons ein 
VPiereck schließen. Es kam ihm alles nur darauf an, 
Zeit zu gewinnen, um noch den General Desair zur 
Schlacht zu haben. Wirklich hielt das Viereck, aus 
000 Mann bestehend, das Vordringen des ganzen linken 
Flügels der Oesterreicher mit verwegener Beharrlichkeit, 
mit beispielloser Tapferkeit lange Zeit auf. 
Da endlich erschienen die Dioisionen des General 
Desaix eine um die andere. Es war Nachmittags. 
Es erschien die Dioision Mounier, und trat, wo die 
Gefahr eben am größten war, auf die vom General 
Kaim schon überflugelte rechte Seite des Feldherrn 
Launes. Zwar wurde sie hier alsbald von der dster- 
reichischen Reiterei umzingelt; dennoch aber erreichte sie 
mit ruhigem Rückzug, und gestützt auf jenes Piereck der 
Neunhundert, das Dorf Castel-Ceriolo. Dies besetzte 
Mounier durch General Carra St. Cyr mit einer
	        
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