Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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sestigte die Linie am Inn, von Kufstein bis Passau mit 
Brückenkdpfen bei Wasserburg, Kraiburg, Mühldorf 
und Braunau; die Linie der Salza durch Brückenkdpfe 
bei Laufen und Burghausen; machte große Veränderun- 
gen unter den Generalen bei den Heeren, und gab in 
Deutschland den Oberbefebl an Erzherzog Johann, 
statt des Feldzeugmeisters Kray, und in FItalien an 
den General Grafen Bellegarde, statt des Generals 
Melas. Kaiser Franz selbst hielt über seine bei Am- 
ofing in drei Treffen aufgestellte Kriegsmacht allgemeine 
Heerschau (0 en September). Auch das pfalzbaierische 
Korps war dabei zugegen. Der Monarch dußerte dem- 
selben und seinen Anführern bei dieser Gelegenheit für 
so viel bewiesene Tapferkeit und Ausdauer die lebvafteste 
Zufriedenheit, und verhieß in einem vielleicht bald er- 
folgenden Frieden dem Lande Baiern die begnügendsten 
Berücksichtigungen so zahlreich dargebrachter Aufopfe- 
rungen. 
In der That war der Zustand Baierns, jetzt die 
Schlachtbühne ungeheurer Heere, fast hoffnungelos elend, 
Während alle Hülféquellen immer mehr versiegten, mußte 
Baiern doch aus eigenen Mitteln seine und die Menge 
der fremden Kriegsvölker nähren, und den drückendsten 
Regquisitionen aller Art einzeln und im Allgemeinen Folge 
leisten. Außerdem noch hatte der franzdsische Ober- 
General Moreau eine Kontribution von 3,606,066 Gul- 
den auferlegt, die freiltch, durch Vermittelung des 
koniglich preußischen Hofes auf 2 750.000 Gulden herab- 
gesetzt ward, aber schon den 10ten Juli bezahlt sepn 
mußte. Ungeachtet der Handhabung aller Kriegszucht, 
hemmten dennoch die Ausschweifungen der Soldaten weit 
umher jeden innern Verkehr, und brachten die Einwohner
	        
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