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neue von dem Grafen von Lehrbach uͤberbrachte Frie-
dens---Vorschlaͤge, zu verlängern. Die franzdsische Re-
gierung forderte nun aber entweder unbedingte Annahme
dessen, was sie mit dem General St. Julien früher
schon abgeschlossen hatte, oder im Fall der Verlänge=
rung des Waffenstillstandes, neue Vorthelle zur gesicher-
ten Stellung der franzbsischen Heere.
Das letztere ward angenommen; der Stillstand aber-
mahls (20sten September) auf 35 Tage ausgedehnt,
und den Franzosen dafür Philippsburg, Ulm und In-
golstadt eingeräumt. Hingegen mußte sich das franzö-
sische Heer vom Inn zur Isar, desgleichen in Grau-
bündten und nach Feldkirch, nach Montafun, in der
Schweiz nach Rapperswyl, Bischofszell und St. Gallen,
in den Rheingegenden aber vom Main zur Nidda zurück-
ziehen. Die Oesterreicher, unter Erzherzog Johann,
das baierische Korps und das des Prinzen Condé ein-
gerechnet, 150,000 Mann zählend, zogen sich gleicher-
maßen an den Inn zurück; die Baiern wurden in die
Gerichte Alten-HOetting, Bermosen, Wald und Traun-
stein verlegt. Das dsterreichische Heer in Iralien, unter
Bellegarde's Befehl, 30.000 Mann stark, ward im
Gebiet von Mantua und Ferrara vertheilt; im Tirol
führte General Chasteler die Vertheidigung. General
Klenau lag mit ohngefähr 20,000 Mann an der Alt-
mühl, Vils und Rednitz, und, in Verband mit ihm,
General Simbschen mit 7,— 83,000 Mann bei Würz-
burg am Main.
Noch grdßere Kräfte aufzubieten, eilte Kaiser
Franz nach Wien zurück. Vielleicht würde ihm auch
sesbst wohl die Bildung eines neuen Krieges= Bundes