— 169 —
uͤber die Donau gegangen waren, befohlen, in Eilzuͤgen
unfehlbar am Zten Dezember in Freysing einzutreffen,
um den General Klenau aufzuhalten, welcher schon
durch Landshut gegangen war.
10.
Verfolg der Kriegsereignisse bis zum Luͤne-
viller-Frieden.
Beim heftigsten Schneegestoͤber des dritten Decem-
bertags setzte sich die ganze oͤsterreichische Heeresmacht,
in drei Hauptkolonnen getheilt, in Bewegung; die Mit-
telkolonne, bei ihr auch das baierische Corps, auf der
Straße nach Hohenlinden, voran die Masse des Fußvolks,
das schwere Geschuͤtz ohne Zwischenraum folgend, die
Reiterei hinten nach; die linke Kolonne unter General-
lieutenant Riesch auf der Wasserburger-Straße über
Albaching und St. Christoph; die rechte, unter General
Baillet nach Burgrain. Kienmair sollte von
Dorfen aus in die Anzinger Ebene rücken, wo der Erz-
herzog das gesammte Heer versammeln wollte.
Noch immer lebte alles in der Täuschung, Moreau.
sex im vollen Rückzuge, und werde durch die gegenwär-
tige Bewegung des Erzherzogs, und durch Klenauf's
Erscheinung am linken Isar-Ufer genbthigt werden,
sich wieder bis zum Lech zurück zu begeben. Die Brü-
ckenkbpffe von Wasserburg und Kraiburg am Inn und.
die Schanzen bei Mühldorf standen mit baierischen Ab-
thellungen besetzt, also sicher genug.
Wege und Witterung waren schlimm. Das verzd-
gerte das gleichmäßige Vorrücken der beiden Flägel-Ko-