groͤßtentheils unbrauchbar waren, hatten sieben Kaval-
lerie-Regimenter nichk mehr, als 2830 Mann und nur
615 Pferde. — An leichten Truppen aller Art fehlte es.
Das Infanterie-Bataillon war nur 100 Mann stark;
jede der fünf Staabs-Kompagnien in den Regimentern
hatte nur zwey Offiziere. Der gemeine Mann war außer-
ordentlich schlecht bezahlt, durch Mißhandlung und Ent-
würdigung muthlos. Das „Unter die Soldaten gestellt
„werden“ galt als Strafe, wie das Juchthaus. Wie
mag der-für die Ehre seines Fürsten und Vaterlandes
begeistert das Leben wagen, dem selbst alle Ehre ent-
fremdet ist? — Noch mangelten Schiffbrücken und Mu-
nitions = Karren; Kanonen und Mörser hatten wenig
Brauchbarkeit. In allem, was zur Bewaffnung und
Bekleidung, oder was irgend zur vollständigen Ausrii-
stung eines Heeres erforderlich ist, wurde der empfind-
lichste Mangel allgemein gespürt.
Der Generallieutenant Graf Rumford empfing da-
her im Anfang des Jahres 1780 den Auftrag, eine
bessere Bildung des Heerwesens zu veranstalten. Er bes
gann damit, der großen Masse einen edlern Geist zu
geben, das Selbstgefühl des gemeinen Mannes zu erhd-
hen. Denn nur die sittliche Kraft des Menschen isi die
Grundlage seiner ganzen Stärke. Kein Verbrecher, kein
Auswurf der bürgerlichen Gesellschaft durfte fürderhin in
die Reihen derer ausgenommen werden, die, mirt der
Todesweihe für Fürst und Vaterland „nicht nur die Ehre
Beider schirmen, sondern Beiden selbst eine Ehre seyn
sollten. Regiments-Schulen entfernten den Müßiggang,
beschäftigten die Familien der Krieger, und bildeten Geist
und Herz der soldatischen Jugend. In Friedens-Tagen
ward durch eigene Militär-Arbeitshäuser, oder durch