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lonnen im Verhaͤltniß zur Mittelkolonne. Diese also
sorglos weiter voran, an ihrer Spitze zwei baierische Jaͤ-
ger-Compagnien des Majors v. Kesling, stieß des
Morgens um 3 Uhr, auf die französischen Vorwachten
der Division Grandjean. Man warf die Vorwachten
schnell zurück, und griff darauf das anrückende Corps
des General Grouchy mit größter Lebhaftigkeit an,
und zwar um so mehr, weil der Erzherzog es nur noch
mit einer Abtheilung der feindlichen Nachhut zu thun
zu haben glaubte. Der Angriff verursachte indessen doch
Stocken des ganzen Zuges. Die Abtheilungen dieser
Hauptkolonne befanden sich jetzt, in dichte Massen ge-
drängt, ohne sich ferner entwickeln zu konnen, mit ih-
rem schweren Geschütz, in den langen Durchgängen des
Hohenlindner Waldes. Weil jedoch Grouchy'’'s Didvi-
sion so großer Macht nicht gewachsen war, und wirklich
die Spitze der österreichischen Kolonne sich schon vor
dem Walde auszubreiten begann, eilte Grandjean zur
Hülfe. Der vereinigte Angriff von beiden zwang die
Oesterreicher wieder in den Wald zurück. Der Erzher-
zog lies eine Grenadier-Brigade und drei Bataillons
der baierischen Brigade Deroy zur Unterstützung der
Kolonnenspitze vorrücken. Aber auch die entschlossenste
Tapferkeit dieser Truppen machte es nicht mdglich, durch-
zubrechen, und dem Heerhaufen einen Raum im offenen
Felde zu gewinnen.
Wie hier die Mittelkolonne, ward auch die des rech-
ten Flügels auf den Anhöhen von Burgrain durch den
Angriff des Generals Grenier festgehalten. Denn dem
General Moreau lag das Höchste daran, die Oester=
reicher in diesen unbequemen Stellungen so lange zu
fesseln, bis die Division Richepanse seinen Auftrag