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schen erbeutet wurden. Ergrimmt ließ Richepanse
sein Chasseur= Regiment gegen die Baiern ansprengen,
um sie aus ihrer Stellung zu werfen. Dieß mißlang
aber so gänzlich, daß er, nach bedeutendem Verlust, da-
Lon ablassen mußte, und sich nun, ohne weitern Zeit-
verlust, links in die Waldungen, und auf die darin befind-
lichen eingeengten Züge der Oesterreicher warf.
Zu spät wurde Erzherzog Johann auf das Kano-
nenfeuer bei Mattenpoet aufmerksam. Er ordnete zwei
Bataillons Baiern unter deren Obersten, Grafen Reuß,
zu einer Seitenbewegung gegen St. Christoph ab. Diese
aber wurden nach heftigem Widerstande mit großem Ver-
lust auf die Hochstraße zurückgetrieben. Und nun begann
Richepanse mit seinem schweren Geschütz das lebhaf-
teste Feuer gegen die österreichische Kolonne, die in ih-
ren Bewegungen durch die zahlreich hinten folgende Ar-
tillerie gehemmt, und vorn an der Spitze durch Grouchy
und Grandjean gedrängt war.
Generallieutenant Zweybrücken, die linke Seite
seines kleinen Heerhaufens zu schützen, schickte das Ba-
taillon Preysing in den Wald, und, um sein Geschütz
zu retten, den General Wrede mit zwei Bataillonen
ab. Richepanse aber stürmte auf dieß Fußvolk mit
seiner ganzen Masse ein. Die Baiern konnten wegen
der ungeheuren Menge von Wagen und Kanonen sich
weder aufstellen, noch irgend eine zusammenhängende
Bewegung machen. Die Verwirrung der hier mit Ver-
zweiflung Fechtenden ward jeden Augenblick größer und
allgemeiner, und lösete sich nun um so mehr endlich in die
regelloseste Flucht auf, da General Ney die Spitze der
ganzen Kolonne am Eingang des Waldes ebenfalls zu-
rück schob, und zum Weichen brachte. Fußvolk und