Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Franzosen schon den achten Tag des Jänners eingezo- 
gen. Er suchte endlich nur die Corps von Landon und 
Vukkasowich aus dem Brenta-Thal an sich zu brin- 
gen. So wich er bis an die Piave. General Brune 
war eben im Begriff, die Nachhut des dsterreichischen 
Heeres von der Piave und dem Hauptheere abzuschnei- 
den, als bei ihm, abgeordnet vom Oberbefehlshaber 
Bellegarde, General Hohenzollern und andere 
Bevollmächtigte zur Abschließung eines Waffenstillstandes 
erschienen. Und dieser ward, nachdem die Franzosen noch 
Treviso besetzt hatten, hier (10ten Jänners) abgeschlossen. 
Vermittelst desselben übergaben die Oesterreicher die Fe- 
stungen Peschiera, Porto Legnano, Ferrara und Ancona, 
späterhin auch (laut der zu Lüneville den 20ften Jänner 
geschehenen Abänderung dieses Waffenstillstandes) noch 
Mantua, und sie behielten für ihre Stellung blos das 
rechte Ufer des Tagliamento. Das französische Heer 
hingegen konnte sich nun vom linken Livenza-Ufer bis 
Linz an der Donau dehnen, wo es sich Moreau's rech- 
tem Flügel anschloß. 
General Macdonald empfieng die Bedingungen 
dieses Waffenstillstandes in dem Augenblick, als er seine 
drei Divisionen an der Etsch aufgestellt, den General 
Auffenberg in Tirol über Meran nach Botzen zurück- 
gedrückt hatte, und im Begriffe war, Brixen und Brun- 
ecken zu besetzen, um sich den Eingang des Drauthales 
aufzuschließen. 
Oesterreich, von feindlichen Schaaren überschwemmt, 
zu kräftigern Widerstand itzt ohne hinreichende Macht, 
erlangte endlich vom Londner Hof, daß derselbe den Kai- 
ser Franz seiner eingegangenen Verbindlichkeiten entließ.
	        
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