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der schwaͤbischen Reichsstaͤdte, abzutreten. Aber Kur-
fürst Marimilian Joseph, hätte er, der seinem
Volke Vater war, sein Wort zur Jerreissung eines der
treuesten Volker, eines der Urstämme deutscher Nation
geben konnen, und den schönsten und reichsten Theil sei-
ner Erblande einbüßen sollen? Die Sache blleb unge-
denkbar, selbst der Gedanke schon beunruhigend. Die
Unterhandlungen jedoch wurden bis zum Juny 18602 hin-
aus getrieben. Darauf nahm der Kurfürst die Vermit-
telung Rußlands, Frankreichs und Preußens in Anspruch,
iener großen Mächte, welchen die Erhaltung Baierns
von hoher Wichtigkeit seyn mußte.
Diese nun entwarfen und genehmigten Clbten Juli
1802) den Entwurf zur Entschädigung Baierns. Es
empfieng damit dieser Staat zwar 112 Geviertmeilen
und 120 000 Unterthanen mehr, als er, in Belgien,
Zweibrücken, Iülich und an beiden Rheinufern verloren
hatte, aber dagegen auch 600,000 fl. weniger an Ein-
känften.) Fur letzteres aber konnte die bessere Abrun-
dung Baierns in Schwaben und Franken, wie am Inn
durch Passau, als Ersatz, gelten.
*) Dem Kurfürsten von Pfalzbaiern wurden nämlich für den
Verlust folgender Länder:
□N. Einw. Einkünfte.
Besitzungen im elsas bis an die
Queich 24 118,000 300,000 fl.
in Belgien 4 10 50,000 200,000.
Herzogtbum zweibrücken 36 69,000 614, 000 -
Iten auf dem linken Rheinufer 48 170,000 1,490, 000 -
Hbtgtbum Jülich 75 210,000 706,000 %
Pfalz auf dem rechten Rbeinuker 27 135,000 950/000
Rückstände an 8jährigen Interessen
à 2#1 Procent – – 1,020, O000
–.
Summa: 220 752, 000 5,270, 000 fl.