— 209 —
Schwertes. Zudem schienen die Finanzen des Staats
fest genug gesichert. Die Schulden der baierischen Land-
schaft betrugen im Jahre 1803 nur achtzehn Millionen
Gulden, und die aͤltern Staatspapiere waren wieder um
7 bis 8 vom Hundert im Werth gestiegen. Ein allge-
meines Staatögesetz (Hausschulden= und Fideicommiß-=
Pragmatik vom 20sten October 1804) schien, bei künf-
tig zu errichtenden Landesschulden, genügend, jeder Will-
kühr die Hand zu binden.
Sobald nach dem Kriege das Heer auf Friedens-
fuß gestellt worden, übertrug der Kurfürst einer zu Am-
berg aus den Generalen Gaza, Deroy, Nogarolla,
Barthels, Wrede und den Obersten Siebein und
Reuß zusammengesetzten Kommission unter Vorsitz des
Herzogs Wilhelm von Baiern, alle Vorbereitungen
zur Verbesserung des gesammten Heerwesens. Sofort wur-
den vor allen Dingen durch Gnadenverkündung (T22sten
April 1801) die Ausreißer zu ihren verlassenen Fahnen
zurückgerufen; die oberpfälzischen und neuburgischen Re-
gimenter, jedes mit einer Compagnie, verstärkr (Zösten
April), und der Stand der Reiterei (Dten Mai 1801)
auf ein Cürassier= zwei Oragoner= und drei Chevaur-
legers-Regimenter, die Vollzahl eines Regimentes aber
Cedes zu 1# Escadronen, die Escadron mit vier Offizie-
ren) auf 623 Mann und 600 Pferde festgesetzt, folglich
beträchtlich vermehrt. 7) Man bildete zwei neue Regi-
*) Da das Regiment Taris bis dahin nur zwei Escadronen,
das in die Rheinpfalz bestimmte andere Dragoner-Regi-
ment ebenfalls nur zwei pfälzische Escadronen, das Che-
vanrlegers= Regiment Leiningen nur anderthalb Escadron
zählte.
L