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Der Gehalt der im Dienst stehenden Offiziere wurde
(23sten Juli 1805) erhdht; das Jahrgeld der im Dienst
unrauglich Gewordenen und Verstümmelten, so wie der
Wirtwen vor dem Feinde Getddteter vermehrt; eine Mi-
lirair-Wittwen= Casse gestiftet; auch der Sold des gemei-
nen Kriegers bedeutend gesteigert (usten August) und
(Oten März 1604) endlich ein geheimes Kriegs-Bureau,
unter Leitung des Generals von Triva aufgestellt, wel-
ches durch seine collegialische Form Bürgschaft gegen die
Willkühr des Einzelnen gegen Einzelne oder Viele gab.
Auch das alte, schon vom Kurfürsten Karl Theodor
(17118) eingeführte Kriegsreglement erhielt nun (Früh-
ling 18044) eine neue Gestalt, von den Generalen Deroy
und Wrede, den veränderten Verhältnissen des Heeres
und den Fortschritten der Kriegskunst angemessen, bear-
beitet.
Unabläßig wurden dem, was gethan worden, grös-
sere und kleinere Verbesserungen beigefügt, wie Erfah-
rung oder Umstände sie gaben. Man veränderte zum
Beispiel das bisherige Cürassier-Regiment, in ein Dra-
goner-Regiment, die Eintheilung des Heers von Divi-
sionen und Brigaden in verschiedene Inspectionen (eine
ober = und niederbaierische, eine schwäbische, fränkische,
eine baierische Cavallerie = Inspection, ein bergisches Pro-
vinz-Commando) ab; gab der KLinien-Infanterie und
Reiterei (Slsten März 1306) eine dem jedesmaligen
Kriegszustande angemessenere Bildung; setzte die Stärke
eines Linien-Regimentes auf 2,500 Gefreite und Ge-
meine fest, davon im Frieden nur 1,550 Mann da stan-
den, im Krieg aber 2,000 Mann ausrücken sollten, wäh-
rend 500, als Nachhalt, den immerwährenden Verlust
zu ergänzen bestimmt waren; gab jeder Compagnie eines