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leichten Bataillons 250 Mann, (im Frieden nur 155)
davon im Keieg 200 Mann ausrückten, 50 den Nach-
halt bilden sollten; eben so jeder Escadron 180 Pferde,
davon 150 im Kriege ausrückten, die übrigen 30 im
Nachhalt blieben, so, daß mithin jedes Linien-Regi-
ment zwei Reserve= Compagnien, jedes leichte Bataillon
eine erhielt, und jedes Cavallerie-Regiment eine Re-
serve von 180 Pferden, oder eine volle Escadron, zum
Nachhalt hatte. Außerdem wurden jeder Compagnie in
den Linien-Regimentern 20 Schützen mit gezogenen Ge-
wehren, bei den leichten Bataillons mit Büchsen bewaff-
net, zugegeben.
Zur beständigen Ergänzung des Heers theilte der
Kurfürst (#isten April 1805) das ganze Land in acht
Militgircantons, aus welchen die Kriegspflichtlgen nach
Bedürfniß, mit Capitulationszeit von zehn Jahren,
C(doch ein Kriegsjahr gleich zwei Friedensjabren gelrend)
ausgehoben werden sollten; und zur Erziehung einer
cuchtigen, kriegsverständigen Jugend widmete er den ver-
schiedenen dafür errichteten Anstalten, dem Cadertencorps
und den Regiments-Schulen, die aufmerksamste Sorg=
falt. Der Grundsatz, dem Talent und Verdienst stehen
die Bahnen zu den höchsten Stellen im Heere offen,
spornte den Wetteifer Aller.
Ganz vorzüglich war eine gänzliche Umschaffung
des Artillerie-Wesens dringend. Schon unter Karl
Theodor hatte zwar General Rumford darauf hin-
gewirkt, mancherlei belehrende Versuche über die Wir-
kungen und die Expansiokraft des entzündeten Schieß-
vulvers u. s. w. angestellt: allein das Wesentlichste zur
Verbesserung dieser wichtigen Wassen-Art zu leisten,