Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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allein da, Preußen unpartheisam, Rußlands Hülfe nur 
in der Ferne; hingegen am Rheine Frankreichs volle Macht, 
ein kühnes, altgeübtes, sieggewohntes Heer, und diese 
überlegene Macht von berühmten Feldherren geführt, an 
ihrer Spitze Napoleon selbst, dessen Name schon ein 
Heer galt. Und hätten auch beiderseits Streitkräfte und 
Feldheriugaben wirklich einander das Gleichgewicht gehal- 
ten: so dürfte doch nicht ganz vergessen werden, was 
das baierische Volk noch nicht vergessen hatte. Es sollte 
dieß Volk nämlich für Hesterreich abermahls in den 
Kampf gehen, für eine Macht, welche seit vielen Jahro 
hunderten die gänzliche Vernichtung Baierns begehrt, 
oft schon vorbereitet und beschlossen, hatte, und diese Ab- 
sicht noch vor, während und nach dem Lüneviller-Frieden 
bei jeder Gelegenheit und in den Augenblicken hervorleuch= 
ten ließ, da Baiern noch an den Wunden blutete, die 
es für Oesterreichs Rettung und Wohl, als Bundesge- 
noß empfangen hatte. Es sollte dieß Volk gegen 
Frankreich in den Kampf gehen, gegen eine Macht, 
ohne deren Beistand und entschlossenen Ernst, Baiern 
wahrscheinlich von dem großen Nachbarstaate verschlung 
gen, seines angestammten Fürstengeschlechts verlustig, und 
als eines der ältesten Stammvölker Deutschlands zur 
habsburgischen Nobenprovinz geworden wäre. Dieß hatte 
das Volk, dieß das Heer nicht vergessen. Es konnte 
seine Furcht und Scheu vor Oesterreich nicht in Liebe, und 
seine Dankbarkeit gegen Frankreich nicht in Haß verkehren. 
Kurfürst Maximilian Joseph kannte diese 
Stimmung, und wußte, wie stark er mit ihr oder wider 
sie seyn würde. Aber auch wußt' er, als deutscher Fürst, 
was er zuletzt für Ocutschlands-Unabhängigkeit und Ehre 
gegen ausländische Bothmaßigkeit sollé; nicht minder, als
	        
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