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Zu derselben Zeit standen die Oesterreicher noch ganz
unverändert in alter Stellung, ausgenommen, daß Ge-
neral Kienmair früher schon von Donaunb#rth nach
Mindelheim gegangen war. Der Feldzengmeister Makb
hielt alle Bewegungen seines Feindes für Scheinbewe-
gung, und wähnte, der Angriff gegen ihn müsse von
Wesien her geschehen. Diese Täuschung vollendete das
Unglück seines braven Heers.
5.
Gefechte bei Rain, Wertingen, Gänzburg.
Befreiung Münchens. Maks Capitulation
in Ulm. Werneks Capitulation in Troch-
telfingen. Erzherzog Ferdinands Zug
nach Böhmen.
Nach einem nächtlichen Zug gieng Murat bei Ta-
gesanbruch (Iten October) zu Donauwörth ungehindert
über die Donau, gegen Rain am Lech. Hier griff sein
aus Dragonern bestebender Vortrab, geführt vom Oberst
Walter, den beträchtlichen Heerhaufen Kienmairs
an, und zwang ihn zum Rückzug nach Aicha. Wäh-
rend dessen wandten sich die Baiern über Ellingen nach
Weissenburg, wo sie sich links dieser Stadt lagerten
und Bernadottes Schaaren rechts. Der franzdsische
Vortrab unter General Kellermann entsandte Streif-
wachten bis Eichstädt; Deroy dergleichen auf die Gre-
dinger= und Beilengrießer-Straße; Wrede auf die Straße
nach Kupfenberg. Mit den Heerhaufen Davoust und
Marmonts wurden Verbindungen gufgesucht und un-
terhalten.