Unterdessen zogen von allen Seiten die franzoͤsischen
Schlachthaufen, jetzt und in den folgenden Tagen, ih-
ren Kreis fester und enger gegen Ulm zusammen. Da-
voust, nach Alcha vorgedrungen (Oten October), ver-
anlaßte den Rückzug des Generals Kienmair nach
München. Lannes erreichte (11ten October) süddstlich
von Ulm den Punct Weissenhorn; Soult, über Aicha
gehend, Landsberg am Lech, wo er einem Regiment öster-
reichischer Cürasssere beträchtlichen Schaden zufügte; Ney,
an beiden Donauufern vorrückend, stellte eine Abtheilung
seines Heerhaufens mit dem General Dupont am. noͤrd-
lichen Ufer, eine andere gerade Ulm gegenüber auf; Mar-
mont eilte von Neuburg an der Donau den Höhen von
Illersheim zu. Bernadotte, und mit ihm die Bai-
ern, bewegten sich von Ingolstadt gegen München.
Schon war am 11ten October, vor Tagesanbruch,
der Generallieutenant Wrede mit dem Vortrabe des
baierisch= franzdsischen Heers bei Unterbruck über die
Amper gegangen, und Mittags auf den Anhbhen von
Haimhausen und dem sogenannten Chausseehause, nur
drei Stunden von München, als er Befehl erhielt, so-
gleich gegen Kalten-Herberge aufzubrechen; dort den
vortheilhaft stehenden Feind zu verdrängen; es koste was
es wolle, in München einzudringen, und die Hauptstadt
vom Feinde zu reinigen. Er rückte vor. Bei der Kalten-
Herberge stieß er auf ein feindliches Piket von einem
Offzier und 156 Mann. Er, mit einiger Renterei und
dem leichten Bataillon Stengel, überfiel es und nahm
es gefangen. Gleichzeitig hob der Oberlieutenant Baron
Hertling, der mit Leiningen Chevaurlegers zur De-
ckung des rechten Flügels gegen Schleißheim ausgesandt
war, einen feindlichen Posten von fünf Husaren und