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Wrede mit dem ersten Dragoner-Regiment und den
übrigen drei Escadronen Leiningen-Chevaurlegers den
Weg von München bis Parsdorf in anderthalb Stun-
den zurücklegte, und dem österreichischen Nachtrabe 1100
Gefangene, vieles Gepäck und Pferde abnahm. Vor
Parsdorf selbst noch wurde ein ganzes feindliches Ba-
taillon gefangen genommen. Kienmgir stellre sich
nun hinter diesem Ort, auf den Anzinger Hôhen, in
Schlachtordnung. Wrede, durch vielfache Absendun-
gen seiner Reiterei bis auf vierzehn Rorten geschwächt,
nahm in und bei Parsdorf, bei beginnender Nacht, Ruhe.
Ein paar Waffenthaten verdienen hier der Erwäh-
nung. Der Lieutenant Baron von Hirschberg, der,
während der Bewegung gegen Parsdorf, mit vier Mann
und einem Corporal des ersten Dragoner-Regiments gegen
Waltenstetten seitwärts gesandt war, stieß hier auf fünf
und zwanzig Cürassiere des Regiments Mak, die ein
bedeutendes Depot begleiteten. Er, ohne Zaudern, sprengt
auf sie ein, greift an, und mit Verlust eines Drago-
ners macht er sie insgesammt zu Gefangenen, und das
beträchtliche Depot zur Beute. — Noch kühner war die
Handlung des Corporal Lampert vom Oragoner-Re-
giment Minuzzi, welcher beim General Wrede als
Ordonanz stand. Er hörte, während des Zuges nach
Parsdorf, daß an der Spitze eines Waldes, links von
Feldkirchen, ein dsterreichisches Piket stehen solle. Er
flog werterschnell dahin, achtete nicht der auf ihn gerich-
teten Schüße, und zwang die überraschten Feinde, es
waren ein Corporal und acht Mann, sich ihm zu erge-
ben. — Eben so gelang es dem erwähnten Major Ell-
bracht, der mit vier Zügen des dritten Chevaurlegers-
Regiments auf der Rosenheimer-Straße vorgesandt war,