Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Bei Oberkochen, ohnweit Aalen (17ten October) ange- 
kommen, erschien Befehl, noch an demselben Tage über 
Neresheim und Trochtelfingen zu gehen, um bei Oettin- 
gen die Vereinigung mit dem Exzherzog zu bewerkstelli- 
gen. Er gieng. 
Aber der franzdsische General Rivand eilte mit 
einem Theil seiner Division, und der baierischen Brigade 
Siebein (zu Ndrdlingen noch mit einiger Artillerie und 
Reirerei verstürkt) nach Pflaulach, Durrenzimmern und 
Trochtelfingen. Hier stellte sich General Werneck eben 
auf, der in einem Gefecht seines Nachtrabes unweit 
Neresheim fast aller seiner Reiterei beraubt worden war. 
Von Heidenheim her erschien Murat, welcher dem Erz- 
herzoge auf dem Fuße gefolgt war. Von Aalen und 
Nbrdlingen her kam Marschall Lannes. So war Wer- 
neck von allen Seiten eingeschlossen. Noch versuchte es 
eine österreichische Division von Palatin-Husaren und 
eine beträchtliche Abtheilung Dragoner (bei Tagesanbruch 
den 18ten October) über Pflauloch zum Erzherzog Fer- 
dinand durchzubrechen. Allein der baierische Major Lin- 
denau mit seinen 130 Reitern warf sich ihnen in Pflau- 
loch entgegen, vertrieb sse aus dem Dorfe, nahm einen 
Rittmeister und mehrere Mannschaft gefangen, entriß 
ihnen auch einen Haubitz= und Granadenwagen, und 
zwang alle übrigen nach Trochtelfingen zurück. Eben 
derselbe, vereint noch mit 150 franzbsischen Dragonern, 
trug am nämlichen Tage auch vorzüglich dazu bei, daß 
der bsterreichische Heerhaufe noch 300 Gefangene und 
10 Kanonen verloren. Das raubte dem General Wer- 
neck die letzte Hoffnung, sich durchschlagen, oder Un- 
terstützung gewinnen zu konnen. Also übergab er die 
Ueberbleibsel seines Corps im elendesten Zustande den 
Siegern.
	        
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