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mit dem Ungestüm der Witterung und allen Unglücks-
fällen kümpfend, unter ungeheuren, vielleicht zuletzt ver-
geblichen Anstrengungen, lieber das Leben wagen, als
Zeuge der Schmach seyn wollte, welche Mak den Waf-
fen Oesterreichs bereitete. Viele der Feldherrn in Ulm
dachten, wie Ferdinand; doch gab ihnen die Geburtnicht,
gleich dem Erzherzoge, das Recht zu einer Selbststän-
digkeit des Willens gegen den mit höchster Vollmacht
bekleideten Ober-Feldherrn des Kaisers.
6.
Kleiner Krieg an den Graͤnzen Tirols. Die
Feste Oberhaus. Uebergang des franzoͤ-
sischen Heers und der Baiern uͤber den
Jun.
Napoleon, die Siegesfrucht nicht zu verlieren,
welche er aus den Fehlern seines Gegners schon gewon-
nen, ließ den Heerhaufen des Marschalls Ney gegen
Tirol rücken, um, unterstützt durch Marschall Auge-
reau, dies Gebirgsland und dessen streitbares Volk zu
bezwingen. Alle übrige Heerhaufen mußten sich in star-
ken Zügen gegen die Isar, dann zum Inn bewegen.
Die Ausgänge Tirols, die Straßen von Innsbruck,
Murnau, Schongau und Weilheim zu bewachen, mußte
der baierische Brigadier Graf Minuzzi mit zwei Regi-
mentern Fußvolks (Kurprinz und Leib-Regiment) und
einem Oragoner-Regiment (das zwepte, Taris) eine
Postenkette längs dem Gebirge durch Lenggries, Gais
sach, Gmund, Weilklrchen, Tegernsee, Wallersee u. s. w.
ziehen. Es fehlte hier nicht an kleinen Gefechten, doch