Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

blieben sie ohne Erheblichkeit; wie z. B. wenn der Oberst- 
lieutenant Graf Pompei eine bis Mitterwald vorge- 
rückte feindliche Compagnie (18ten October) überfiel, und 
von ihr dreißig Gefangene machte; oder wenn die Tiro= 
ler Schützen nach Farchant, Graswang und in den Am- 
mergau Streifzüge thaten, um Vieh und Lebenemirtel 
zu rauben, oder wenn zwanzig feindliche Husaren Nachts 
(6. 23#sten zum 25sten) ein Dragoner-Piker bei Baierisch= 
Jell überraschten, und zwei Pferde erbeuteten u. s. w. — 
An der Ilm hingegen stand die baierische Brigade des 
General Siebein, mit der Aufgabe, den Rücken der 
franzdsischen Heermacht gegen allfällige Bewegungen der 
Generale Jellachich und Wolfskehl zu sichern, de- 
nen es früherhin gelungen war, mit ohngefähr 8,000 
Desterreichern von Ulm zu entkommen. 
Die Gränzen Baierns mit groößerem Nachdruck ge- 
gen Tirol zu schirmen, befahl der Kurfürst (17#en Octo- 
ber) die Bildung eines Gebirgs-Schützen-Corps von 
freiwilligen Jägern, 5.030 Mann stark. Dies sollte, 
wenn Gefahr wäre, in zwei Abtheilungen, jede 1,000 
Mann und 25 Pferde stark, aufbrechen, und eine Re- 
serve von 2,050 Mann haben. Die Folge wird lehren, 
mit welcher Selbstaufopferung die Männer dieses Heer- 
haufens der Freiwilligen aus den Landgerichten Fisch- 
bach, Aibling, Miesbach, Tölz, Weilheim, Schongau 
und Werdenfels dem Vaterlande in verhängnißvollen 
Tagen dienten. Mit nicht minder glücklichem Erfolge 
ordnete der Kurfürst außerdem noch (15ten October) 
die Aufstellung eines Jäger-Corps zu Pferd, und eines 
andern zu Fuß an, 400 Mann stark, alles nur Forst- 
und Jagdbediente, alle mit Büchsen bewaffnet. 
Auch die festen, im Innern des Reichs gelegenen,
	        
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