Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Punkte, Marienberg bei Würzburg, Vorchheim und Ro- 
theuberg wurden mir neuen Werken gestärkt. Viel zu 
spär hatte man daran gedacht, dasselbe auch für die 
Veste Oberhaus bei Passan zu thun. Hier lagen nur 
hundert Mann baierischer Besatzung, meistens Invaliden, 
unter Befehl des Hauptmanns Schwaiger. Sie hat- 
ten kein grobes Geschütz, als sechs fast unbrauchbare 
eiserne Kanonen, und nicht einmahl Pulver genug. Eine 
sehr unregelmäßig gebaute, schlechte, hin und wieder 
nur fünf Schuh hohe Mauer umgab das Ganze. 
Dennoch alö der russische General Kutusow zum 
Inn kam, und den Befehlshaber der Besatzung zur Ue- 
bergabe auffordern ließ (10ten October), schlug es dieser 
ab. Wenige Tage darauf war das Oberhaus von dster- 
reichischem Kriegsvolk umzingelt und berannt. Als Haupt- 
mann Schwaiger die zweite Aufforderung verwarf, 
sieng der Feind an, die Veste aus einer aufgeworfenen 
Stückschanze mit zwei Zwölfpfündern zu beschießen (Mit- 
tags den 25sten October.) Schwaiger hatte, aus 
Mangel an Geschütz die Anlegung dieser Batterie keines- 
wegs hindern, nicht einmahl die Inn= und Donaubriä-= 
cken zerstdren konnen, um die Verbindung der Feinde 
unter sich selbst zu erschweren. Er erwiederte das Feuer 
aus etwa drei seiner alten Kanonen, für die er erst zu 
dem Ende (484 ldthige und 503 lbthige) Bleikugeln 
hatte gießen lassen müssen. Aber diese Kugeln erreich- 
ten nur nicht den Erdaufwurf des Feindes. Fünfzig bis 
sechzig Scharfschützen der Oesterreicher, unter dem Schutz 
ihrer Artillerie, unternahmen Sturm gegen die Mauer. 
Aber sie wurden mit Kraft zurückgeschlagen. 7) Noch 
  
  
*) Die gemeinen Soldaten Stephan Meller der Garnisons- 
Compagnie, und Anton Koller des aten Regiments, zeich- 
neten sich bei dieser Gelegenheit besonders aus.
	        
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