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Punkte, Marienberg bei Würzburg, Vorchheim und Ro-
theuberg wurden mir neuen Werken gestärkt. Viel zu
spär hatte man daran gedacht, dasselbe auch für die
Veste Oberhaus bei Passan zu thun. Hier lagen nur
hundert Mann baierischer Besatzung, meistens Invaliden,
unter Befehl des Hauptmanns Schwaiger. Sie hat-
ten kein grobes Geschütz, als sechs fast unbrauchbare
eiserne Kanonen, und nicht einmahl Pulver genug. Eine
sehr unregelmäßig gebaute, schlechte, hin und wieder
nur fünf Schuh hohe Mauer umgab das Ganze.
Dennoch alö der russische General Kutusow zum
Inn kam, und den Befehlshaber der Besatzung zur Ue-
bergabe auffordern ließ (10ten October), schlug es dieser
ab. Wenige Tage darauf war das Oberhaus von dster-
reichischem Kriegsvolk umzingelt und berannt. Als Haupt-
mann Schwaiger die zweite Aufforderung verwarf,
sieng der Feind an, die Veste aus einer aufgeworfenen
Stückschanze mit zwei Zwölfpfündern zu beschießen (Mit-
tags den 25sten October.) Schwaiger hatte, aus
Mangel an Geschütz die Anlegung dieser Batterie keines-
wegs hindern, nicht einmahl die Inn= und Donaubriä-=
cken zerstdren konnen, um die Verbindung der Feinde
unter sich selbst zu erschweren. Er erwiederte das Feuer
aus etwa drei seiner alten Kanonen, für die er erst zu
dem Ende (484 ldthige und 503 lbthige) Bleikugeln
hatte gießen lassen müssen. Aber diese Kugeln erreich-
ten nur nicht den Erdaufwurf des Feindes. Fünfzig bis
sechzig Scharfschützen der Oesterreicher, unter dem Schutz
ihrer Artillerie, unternahmen Sturm gegen die Mauer.
Aber sie wurden mit Kraft zurückgeschlagen. 7) Noch
*) Die gemeinen Soldaten Stephan Meller der Garnisons-
Compagnie, und Anton Koller des aten Regiments, zeich-
neten sich bei dieser Gelegenheit besonders aus.