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aller in den Depots gelegenen dienstfaͤhigen Reiterei.
Nur die Brigade Minuzzi verblieb an den tirolischen
Gränzen, und die Brigade Siebein fortwährend in den
Umgegenden von Donauwörth.
Um den Feind über den beabsichtigten theilweisen
Inn-Uebergang bei Wasserburg irre zu führen, machte
der Generallieurenant Wrede mit der Avant-Garde
eine Bewegung gegen Hohenlinden, dann aber (7sten
October) über Ebersberg gegen Steinering. Auf die
Nachricht, Wasserburg sey von den Feinden verlassen,
schickte er den Oberstlieutenant von Stengel mit zwei
Compagnien des vierten leichten Bataillons dahin zur
Herstellung der Innbrucken. Aber am jenseitigen Ufer
stand noch der dsterreichische Generalmajor Schusteck
mit einer Abtheilung des meerveldischen Corps. Es
entzündete sich ein lebhaftes Kleingewehrfeuer. Die
Baiern, theils aus der Stadt, theils auf den Anhdhen
hinrer derselben, unterhielten es so gut, daß sich die
Oesterreicher nach einer Stunde mit Verlust von acht
Todten und mehreren Verwunderen zurückzogen. In
der Hoffnung, noch in der Nacht eine beträchtliche An-
zahl Kriegesvolks beim Kloster Attel überschiffen zu ken-
nen, und so den auch bei Rosenheim schon zurückgedrück-
ten Feind in seinen Bewegungen zu hindern, schickte
Wrede eiligst das dritte Linien = Infanterie-Regiment,
das zweite leichte Bataillon, und 30 Pferde vom A1sten
Chevaurlegers-Reglment nach Attel. Aber der Inn war
hochgeschwollen und nur ein einziges Fahrzeug vorhan-
den. Das verzögerte die Vollendung des Uebergangs
bis zur Mitte des folgenden Tags, und vereitelte den
ersten Zweck. Die Uebergeschifften setzten indessen ihren
Weg über Amerang und Trochtelding nach der Gegend