Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

— 248 — 
aller in den Depots gelegenen dienstfaͤhigen Reiterei. 
Nur die Brigade Minuzzi verblieb an den tirolischen 
Gränzen, und die Brigade Siebein fortwährend in den 
Umgegenden von Donauwörth. 
Um den Feind über den beabsichtigten theilweisen 
Inn-Uebergang bei Wasserburg irre zu führen, machte 
der Generallieurenant Wrede mit der Avant-Garde 
eine Bewegung gegen Hohenlinden, dann aber (7sten 
October) über Ebersberg gegen Steinering. Auf die 
Nachricht, Wasserburg sey von den Feinden verlassen, 
schickte er den Oberstlieutenant von Stengel mit zwei 
Compagnien des vierten leichten Bataillons dahin zur 
Herstellung der Innbrucken. Aber am jenseitigen Ufer 
stand noch der dsterreichische Generalmajor Schusteck 
mit einer Abtheilung des meerveldischen Corps. Es 
entzündete sich ein lebhaftes Kleingewehrfeuer. Die 
Baiern, theils aus der Stadt, theils auf den Anhdhen 
hinrer derselben, unterhielten es so gut, daß sich die 
Oesterreicher nach einer Stunde mit Verlust von acht 
Todten und mehreren Verwunderen zurückzogen. In 
der Hoffnung, noch in der Nacht eine beträchtliche An- 
zahl Kriegesvolks beim Kloster Attel überschiffen zu ken- 
nen, und so den auch bei Rosenheim schon zurückgedrück- 
ten Feind in seinen Bewegungen zu hindern, schickte 
Wrede eiligst das dritte Linien = Infanterie-Regiment, 
das zweite leichte Bataillon, und 30 Pferde vom A1sten 
Chevaurlegers-Reglment nach Attel. Aber der Inn war 
hochgeschwollen und nur ein einziges Fahrzeug vorhan- 
den. Das verzögerte die Vollendung des Uebergangs 
bis zur Mitte des folgenden Tags, und vereitelte den 
ersten Zweck. Die Uebergeschifften setzten indessen ihren 
Weg über Amerang und Trochtelding nach der Gegend
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.