Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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die Franzosen dort im Jahr 1800 erlitten hatten. Er 
stand jetzt durch einen Verhau verrammelt. Ein oͤster- 
reichisches Bataillon von Klebeck-Infanterie hatte ihn 
nebst zahlreichen und geübten Tiroler-Schützen vortheil- 
haft besetzt. Von einer Bergplatte herab bestrich eine 
aufgepflanzte Kanone die Reichenhaller-Straße und den 
Lauf der Saala. 
Graf Pompei, nachdem er bei Schnazjzelreith eine 
feindliche Feldwacht vertrieben, rückte mit zwei Com- 
pagnien Fußvolks, 30 Pferden und einer Kanone gegen 
den Paß vor, schickte den Major Maillot mit einer 
Compagnie und 30 Pferden seitwärts über Jettenberg, 
eine andere Compagnie über Fronau, mit Befehl, bei 
Unken ihre Vereinigung zu erzwingen. Als Pompei's 
Vortrab, aus zwolf Dragonern und sämmtlichen Schu- 
tzen seines Bataillons gebilder, und vom Oberlieutenant 
Hahn geführt, vor dem Paß erschien, streckte der erste 
Kanonen-Schuß des Feindes sogleich acht Mann zu 
Boden. Hahn aber warf sich in demselben Augenblick, 
und unterstützt von seinen Schützen, die den Verhau auf- 
rdumten, so schnell und keck auf den Feind, daß er den- 
selben nicht nur zum Verlassen der Kanone, sondern des 
ganzen Engpasses zwang. Nun konnte selbst das lebhaft 
unterhaltene Feuer der Oesterreicher und Tiroler, die 
sich auf den Bergen sammelren, den Grafen Pompei 
nicht mehr hindern, nach Meleck und den Steinpaß vor- 
zurücken, diesen zu nehmen, bei Unken eine zweite Ka- 
none zu erobern, und den sogenannten Knie-Paß anzu- 
greifen. Hier ist es eine kleine von Steinen gebaute 
Feste, welche den Engweg nach Lofer beherrscht; schwer 
von vorn anzugreifen, leicht aber zu umgehen. Der 
Feind, welcher sich, nach vergeblicher Vertheidigung des
	        
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