Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Steinpasses, hier versammelt hatte, empfieng nun die. 
von den Anstrengungen des Tages ermuͤdeten Baiern 
mit dem lebhaftesten Feuer. Mancher brave Krieger stuͤrzte 
todt dahin, auch schwer verwundet der Lieutenant von 
Grünstein an der Spitze des Vortrabes der Schützen. 
Alle wankten. Die entmutheten Soldaten verloren die 
Lust, den gefährlichen und zwecklosen Kampf länger fort- 
zusetzen. Da trat unerschrocken der Oberstlieurenant 
Pompei nebst allen Offizieren mit ermunterndem Bei- 
spiele vor und der Soldat folgte. 
Eine auf der rechten Seite des Feindes gelegene 
Heuhütte ward benutzt, den Vertheidigern des Knie-Pas- 
ses durch treffende Schüße beträchtlichen Verlust zu ver- 
ursachen. Diesem Umstande war es zu danken, daß 
nicht alle schon errungene Vortheile dieses Tages wieder 
verloren giengen. Die Feinde sahen sich in ihrer Stel- 
lung unsicher, und seitwärts aus dem Steinthale zugleich 
den Major Maillot mit seiner Truppen-Abtheilung 
hervorruckend, sich mit dem Grafen Pompei vereini- 
gen. Das bewog sie, ohne Zeitverlust den Rückzug über 
Lofer nach den Strubpässen zu nehmen. Pompei gieng 
ihnen mit 2 Compagnien nach, dort die feindliche Stel- 
lung zu erkennen. 
Unterdessen war General Derop mit seinem Heer- 
haufen in Reichenhall eingetroffen, und sobald er Pom- 
pei's Lage erfuhr, eilte er ihm mit zwei Bataillonen 
zur Unterstützung nach Lofer. Er blieb hier, den An- 
griff der Strubpässe auf folgenden Tag verschiebend; 
sandte die ermatteten Sieger nach Reichenhall zurück, 
und ließ von da die übrigen Truppen unter den Gene- 
ralen Nurius Minuzzi und Marsigli auf künfti- 
gen Morgen gegen Lofer befehligen.
	        
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