Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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der feindlichen Schützen verfehlten selten die Masse der 
Baiern. Nur durch schleunigen Rückzug konnten diese 
der Vernichtung entkommen. Der Verlust ausgezeich- 
neter Offiziere und die Finsterniß der Nacht vergroͤßer- 
ten die Unordnung. Derop ließ die ermüdeten Käm- 
pfer zurücktreten, und durch die Brigade Marsigli ab- 
lösen. Er selbst, um die Oertlichkeit der Gegend ge- 
nauer zu erforschen, ritt gegen den zweiten Paß vor. 
Da traf ihn eine feindliche Büchsenkugel im obern Schen- 
kel, und machte ihn zur Fortsetzung seines Unternehmens, 
wie zur Theilnahme am fernern Feldzuge unfähig. 
Das Gefecht, welches von 8 Uhr Morgens bis 1 
Uhr nach Mitternacht gewährt hatte, brach General 
Graf Nutius Minuzzi, welcher itzt den Oberbefehl 
übernahm, sogleich ab. Er ließ im ersten Strub= Paß 
hinlängliche Besatzung, und entzog die übrigen Truppen, 
indem er sie in die Ebene von Lofer zu. #kKführte, der 
Wirksamkeit des feindlichen Geschosses. 
Es war ein blutiger Tag gewesen. ODie Batern hat- 
ten nur allein achtzehn Offiziere durch Tod oder Wun- 
den eingebüßt, aber ihren unerschütterlichen Muth beur- 
kundet.") Davon gab auch Marschall Bernadotte, 
dessen Adjutanten einer Augenzeuge gewesen, dem Kai- 
ser Napoleon Zeugniß. “") 
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*) Die Auerkennung desselben sprach auch das napoleonische- 
neunzehnte Bulletin der großen Armee, gegeben zu Linz, aus. 
*) Besonders ausgezeichnet hatten sich während dieser ver- 
schiedenen Gefechte laut Armee-Befebl vom 22 sten No- 
vember 1805 der commändierende Generallieutenant von 
Deroy, die Öbersten Graf Ppompei, BVieringer,
	        
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