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der feindlichen Schützen verfehlten selten die Masse der
Baiern. Nur durch schleunigen Rückzug konnten diese
der Vernichtung entkommen. Der Verlust ausgezeich-
neter Offiziere und die Finsterniß der Nacht vergroͤßer-
ten die Unordnung. Derop ließ die ermüdeten Käm-
pfer zurücktreten, und durch die Brigade Marsigli ab-
lösen. Er selbst, um die Oertlichkeit der Gegend ge-
nauer zu erforschen, ritt gegen den zweiten Paß vor.
Da traf ihn eine feindliche Büchsenkugel im obern Schen-
kel, und machte ihn zur Fortsetzung seines Unternehmens,
wie zur Theilnahme am fernern Feldzuge unfähig.
Das Gefecht, welches von 8 Uhr Morgens bis 1
Uhr nach Mitternacht gewährt hatte, brach General
Graf Nutius Minuzzi, welcher itzt den Oberbefehl
übernahm, sogleich ab. Er ließ im ersten Strub= Paß
hinlängliche Besatzung, und entzog die übrigen Truppen,
indem er sie in die Ebene von Lofer zu. #kKführte, der
Wirksamkeit des feindlichen Geschosses.
Es war ein blutiger Tag gewesen. ODie Batern hat-
ten nur allein achtzehn Offiziere durch Tod oder Wun-
den eingebüßt, aber ihren unerschütterlichen Muth beur-
kundet.") Davon gab auch Marschall Bernadotte,
dessen Adjutanten einer Augenzeuge gewesen, dem Kai-
ser Napoleon Zeugniß. “")
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*) Die Auerkennung desselben sprach auch das napoleonische-
neunzehnte Bulletin der großen Armee, gegeben zu Linz, aus.
*) Besonders ausgezeichnet hatten sich während dieser ver-
schiedenen Gefechte laut Armee-Befebl vom 22 sten No-
vember 1805 der commändierende Generallieutenant von
Deroy, die Öbersten Graf Ppompei, BVieringer,