Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Hillinger mit 5000 Mann im Lager zuruͤck. Dieser 
konnte nun freilich, die Franzosen einige Stunden lang 
täuschen, aber auch dem Schicksal nicht entgehen, von 
der Uebermacht umzingelt, und mit seinem Corps, nach 
ehrenpollerGegenwehr (2ten November) gefangen zu werden. 
An demselben Tage, da Erzherzog Johann, um 
das Zusammenziehen seiner Schlachthaufen am Brenner 
zweckmäßiger zu leiten, selbst nach Innsbruck gekommen 
wae (#ten November), hatte Marschall Ney 3000 Mann 
gegen die Verschanzungen bei der Scharnitz rücken lassen. 
Schon Tags zuvpor hatte er, doch fruchtlos den Oberst- 
lieutenant Swinburne zur Uebergabe aufgefordert, 
der hier mit zwei Bataillonen Oesterreicher und zahlrei- 
chen Laudesschützen die Vertheidigung der Schanzen, jo 
wie des Kapfelbergs, des Aruthals bis an den Arn- 
kopf, des Karbendelthals und des Brunsteins leitete. 
Wie ernsthaft auch der Angriff Ney's gegen die Schan- 
zen war, — bei der sogenannten Schellerunt schlugen 
die Franzosen eine kleine Laufbrücke über die Isar, aber 
von den Bergen rollende Felsstücke und das Feuer der 
Schützen hemmten die hier begonnene Bewegung; der fran- 
zösische General Marsognet drang mit der Hauptmasse 
so nahe gegen die sogenannte Mauleck, daß die Ka- 
noniere guf dieser Bastion bei den Kanonen erschossen 
wurden; gegen die Scharnitz selbst donnerten den gan- 
zen Tag von zwei Seiten die Kanonen, dennoch wurde 
nichts ausgerichtet. Aber eigentlich auch nicht hier, son- 
dern gegen die Leutasch geschah der enscheidende Angriff. 
In der Leutasch befehligte der österreichische Major 
Kraus. Gegen ihn rückte General Loison, der erfahrne 
Gebirgs-Krieger, mit 3 bis 4000 Franzosen, die von
	        
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