Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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ein altes Blockhaus gedeckt, die längste Seite der Ve- 
stung, bei der Josephs-Burg, mit Erfolg beschießen 
konnte. Der österreichische Befehlshaber in Kufstein, 
Major Ujhatzi wartete den Erfolg dieser Maßregeln 
nicht ab, sondern unterzeichnete den nämlichen Tag die 
Bedingungen der Uebergabe. Die Besatzung erhielt freien 
Abzug. Sobald die Vestung den Baiern eingeräumt war, 
übertrug General Mezanelli den Oberstlieutenant La- 
motte mit dessen leichten Bataillon, Kufstein zu besetzen, 
und rückte mit seiner Brigade über St. Johann, dem 
Generallieutenant Baron Wrede zum Hauptheer in 
Oesterreich nach, 
Erzherzog Johann hatte bis dahin seine Stellung 
auf dem Brenner behalten. Ney, welcher von Innsbruck 
aus die Verbindung mit den Baiern vor Kufstein suchte, 
war für größere Unternehmungen zu schwach, hinderte 
daher die Bewegungen des Erzherzogs wenig, und schob 
seine Vorposten nur bis an den Isel-Berg vor Wildau. 
Was den Erzherzog am meisten hemmte, war seine Hoff- 
nung, noch das Corps des Prinzen Rohan gus den 
Gegenden von Imst und Landeck im Oberinnthal, wie 
auch das des General Jellachich, der noch im Vor- 
arlberg stand, mit sich zu verbinden. Erst, als ihm der 
Prinz Rohan selbst meldete, es sey unmdglich — denn 
schon war er ringsum von Feinden bedrängt — setzte er 
die begonnenen Bewegungen vom Brenner herab gegen 
das Innere von Oesterreich fort. Der Zug gieng (Liten 
November) über Mühlbach, Mederndorf und Sillian. 
Chasteler deckte, von Werfen aus, die linke Seite 
desselben, und General Siegenthal an den Eingän- 
gen der Ponteba und Pfftsch, nachher bei Oberdrau- 
hurg und im Gristhal bei Mauthen, die rechte.
	        
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