Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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An demselben Tage (15ten November) da Erzherzog 
Karl seinem ermüdeten Heere am linken Ufer des Taglia= 
mento eine Ruhe schuf, indem er das feindliche Heer 
am rechten Ufer durch zehn Regimenter und dreyßig 
Stück Geschütz beschäftigen und aupfhalten ließ, erreichte 
Erzherzog Johann die Stadt Lienz an den Gränzen 
Kärnthens. Jetzt ließ er auch den Feldmarschall-Lieu- 
tenant Hiller, welcher, Rohan und Jellachich 
erwartend, am Fuß des Brenners zurückgeblieben war, 
nachrücken, mit Befehl, so schnell, als mdglich, durch 
das Pusierthal, Villach und Klagenfurth zu erreichen. 
Chasteler hingegen mußte durch das Murrthal gegen 
Neumarkt oder Freisach gehen, um den Franzosen in 
Klagenfurth zuvorzukommen, oder ihre Bewegung dahin 
zu verspäten. Denu schon wußte man den Marschall 
Marment in Anzug gegen diesen Punct. Auch Ger 
neral Siegenthal empfieng Befehl, den allgemeinen 
Zweck durch einen raschen Zug gegen Villach oder Kla- 
gen furth und durch Beobachtung der Ponteba zu befdrdern. 
Während also Erzherzog Karl durch einen meister- 
haften Rückzug über den Isonzo, über Gradisca, Gdrz 
und Laibach gieng, immer noch stark und seinen Feinden 
furchtbar, endlich nach Eilly gelangte (27sten Novem- 
ber) an der Drau, gelang es auch dem Erzherzoge 
Fohann, aus verschiedenen Richtungen seine Heer- 
haufen bei Klagenfurth (20sten November) zu sammeln, 
und sie mit den tapfern Schaaren Karls endlich (osten 
November) an der Drau zu vereinigen. 
Marschall Ney, sobald er den Abzug der Oester- 
reicher vom Brennen vernommen hatte, war zwar von 
Innsbruck aufgebrochen (14ten November) und ihnen
	        
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