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stüm an, und es erhob sich eines der blutigsten Gefechte
des ganzen Feldzugs auf dem beschränkten Schlachtfelde.
Mortier zweifelte nicht an naher Hülfe von seinen
Ubrigen von Spitz aus vorrückenden Divisionen; setzte das
wilde Gemetzel des Kampfes unerschütterlich fort bis
zum Nachmittag, und sah sogar schon den Sieg sich ihm
zuneigend. Allein Kutusow, der russische Heerfährer,
hatte mittlerweile zwei Heersäulen über Durrenstein und
Weissenkirchen in den Rücken der franzdsischen Stellung
gesandt. Dadurch wurden Mortier's Schlachthaufen
zwischen zwei Feuer gebracht, und der Verbindung mit
den nachrückenden Divisionen beraubt. Aber heldenmü-
thig setzten sie, wie sehr auch ihre Reihen schon durch
das feindliche Geschütz gelichtet waren, das mdrderische
Treffen fort, auch dann noch, als fast alle ihre Muni-
tion verloren war. Darauf kehrten sie um, und, mit
Aufopferung ihrer Artillerie, stürzten sie sich, Mortier
an ihrer Spitze, gegen die Russen, die ihnen bei Weis-
senkirchen im Rücken standen. Aber schon waren diese
durch die von Spitz angekommene Division Dupont
ebenfalls in ein Gefecht verwickelt worden, nun vorn
und hinten angefallen, und konnten nicht hindern, daß
sich, mitten durch ihre Reihen, die Ueberbleibsel der
Division Gazan Weg bahnten. Damit war das Gleich-
gewicht des Treffens hergestellt, von welchem sich beide
Theile den Sieg beimaßen, während beide großen Vers-
lust an Todten, Verwundeten und Gefangenen hatten.
Inzwischen war davon Kutusow's Rückzug auf der
Brünner Straße nach Mähren die Folge.
Ihm rückte Mortier nach. Diesen zu unterstützen,
empfieng Bernadotte's baierisch-franzbsisches Corps
Weisung. Wrede, dessen Truppen in und bei Schmier--