— 270 —
angefochten mit Burthdven und Michelson verei-
nigen zu können, fädelte nun selbst Unterhandlung we-
gen eines Waffenstillstandes ein, dem auch Prinz Murat
beistimmte. Wiewohl Napoleon die Unterhandlung
verwarf, hatte doch Kutusow dabei 23 Stunden ge-
wonnen, und er konnte seine Vereinigung mit dem rus-
sischen Hauptheere bei Wischau, zwischen Brünn und
Ollmütz,, (am 18ten November) ruhig vollziehen. Aber
zur Deckung oder Verbergung dieses Rückzuges hatte er
den Fürst Bagration mit dem Nachtrab, 5 bis 0,000
Mann stark, bei Hollabrunn und Guntersdorf zurück-
gelassen. Und gegen diesen nun richteten alsbald (Abends,
10ten November) Murat, Lannes und Soult mit
gesammter Macht ihren Angriff. Die Russen, so wie
das österreichische Regiment Erbprinz Hessen. Homburg,
sochten mit Ruhm, wenn gleich ohne Glück. Bagration,
so tapfer als klug, widerstand dem Andrang der über-
legenen feindlichen Massen, bis Kutusow's Heer ge-
rettet war, und zog, Tag um Tag kämpfend, freilich
mit empfindlichem Verlust, zum Lager von Wischau.
Murat aber rückte in Brünn ein.
10.
Gefechte und Treffen bei Iglau zwischen
Erzherzog Ferdinand und Generallieute-
nant Wrede.
Als Napoleon das Erscheinen und die Größe der
russischen Kriegsmacht in Mähren, und das Beisammen-
seyn der beiden Kaiser von Oesterreich und Rußland in
der Stadt Ollmütz vernahm, verließ er Wien, und be-
gab sich (17ten November) nach Znaym, der mährischen