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Stadt. Eine Woche bei Ulm hatte ihn zum Herrn des
groͤßten Theils der oͤsterreichischen Erbstaaten gemacht;
ein Tag in Maͤhren konnte ihm Alles rauben. Seine
Kriegsvoͤlker waren noch in der großen Eroberung weit
zerstrent, in Besatzungen oder auf dem Zuge begriffen,
oder mit den Feinden im Gefecht, in Italien, in Ti-
rol, längs der deutschen Donau. Marmont stand zu
Gratz im Herzen der Steyermark; Davoust zu Pres-
burg in Ungarn, wo den Madscharen friedliche Sicher-
heit verhießen ward, wenn sie ihren bewaffneten Auf-
stand entlassen würden. An der Donau, bei Regensburg
und Straubing, Bbheim beobachtend, lag Barraguay
d'Hilliers, denn einige österreichische Schaaren brachen
von Zeit zu Zeit hervor in den baierischen Wald, Brand-
schatzungen auszuschreiben, oder zu plundern und Lebens-
mittel einzutreiben. Barraguay d'Hilliers jagte
sie über Waldmünchen bis jenseits Pilsen zurück mit
schwerer Vergeltung der Brandschaßungen.
Napoleon zu Znaym bereitete sich, seinen Fein-
den auf mährischem Boden mit Kraft entgegen zu treten.
Er sammelte alle Heerhaufen dortiger Gegenden näher
um sich. Auch Bernadorte war schon bei Mautern
in Fahrzeugen über die Donau gegangen, und von da
nach Oberhollabrunn. Schon stand die Division des
Generallieutenants Wrede auf der Znaymer-Straße
bei Intzelsdorf (16gten November), als die gesammte
Reiterei derselben Befehl empfieng, sonder Verzug über
Znapm hinaus gegen Iglau, am Fuß des bbhmischen
Gebirgs zu eilen. Denn die Russen liessen in dem Au-
genblick sowohl ihre ganze Reserve-Artillerie, als die
dem Marschall Mortier abgenommenen Gefangenen
nach Jaromirsz, ins Innere Böheims führen. Obschon