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Heers unternehmen, und vielleicht zur Zeit der Haupt-
schlacht suchen werde, die verlorne Verbindung mit der
russisch-dsterreichischen Armee herzustellen. Der General-
lieutenant Wrede verhehlte in seinen Meldungen an
Marschall Bernadotte keineswegs die bevorstehende
Gefahr; nicht minder unterrichtete er seinen Souverain
von dem wahrscheinlichen Loose des hier zu rühmlichem
Untergang entschlossenen Haufens treuer Baiern.
Erzherzog Ferdinand, von der Entfernung Ber-
nadotte's unterrichtet, erschien alsbald (30. Nov.) mit
einer starken Kolonne über Lipnitz auf der Straße nach
Humpolez, gegen der Baiern linken Flügel, und besetzte
wieder die Stadt Tabor. Seine und die baierischen
Streifwachen trafen sich bei Humpolez. Alles verkün-
dete, daß er die Besetzung von Iglau bezwecke. Ge-
nerallieutenant Wrede, obwohl er bei Skurow vortheil-
haftere Stellungen hatte, als bei Iglau, beschloß den-
noch die letztere einzunehmen, theils um die Deckung
der Straße von Iglau nach Znapm, seinen Hauptauf-
trag, kräftiger auszuführen, theils den heraneilenden
Brigaden Mezanelli und Karg um etwas näher zu
kommen. Also mußte das leichte Bataillon Stengel so-
gleich voraus, Iglau besetzen, mit Posten und Streif-
haufen gegen Pilgram; diesem folgten, abtheilungsweise,
die übrigen Truppen, ohne vom Feinde beunruhigt zu
werden; ") so daß am ersten Decembertag die ganze
*) Ums Uhr Nachmittags marschirke General Graf Marsigli
mit dem 7ten Linien-Infanterie-Regiment, dem 2ten
leichten Bataillon, nachher Dietfurt, und dem isten Chevaux-
legers-Regiment Kurprinz über Stecken ab, stellte sich
militairisch bei Pfauendorf auf, seine Vorposten zwischen