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sichersten glaubte. Aber seine ausgesandten Patronillen,
unvorsichtiger Weise zu weit vorgegangen, waren mit
ihrem Führer, Lieutenant Kaltenthal, so wie zwei Pi-
kets jenseits Wonau unter Oberlieutenant Heil und Lieu-
tenant Achenbach, überfallen, und nach heftiger Ge-
gemvehr vom Feinde gefangen genommen worden, in
allem drei Offiziere und 100 Mann. Das Hauptpiket
sloh darauf vor der Uebermacht zu seinem Bataillon bei
Wonau. Härte der Erzherzog seinen Vortheil rascher
verfolgt, oder ihm das tapfere Bataillon minder gewal-
tigen Widerstand geleistet,, würde dieses der Vernichtung-
oder Gefangenschaft kaum entgangen seyn. Aber es
behauptete sich, und that mehr. Ehe ihm noch das kte
Linien-Regiment zur Unterstützung kam, griff es, vom
Generallieutenant Wrede personlich angeführt, die feind-
lichen Schlacht-Haufen an, und hemmte deren Lauf.
Da ward mit Erbitterung gefochten, Mann gegen Mann.
Der Gemelne Paulus durchbohrte einen feindlichen
Soldaten in dem Augenblick, da dieser schon den schwer
verwundeten Hauptmann Stochk niedermachen wollte.
Der Gemeine Lang befreite zweimahl seinen Oberlieu-
tenant Graf aus feindlicher Gefangenschaft. Der Feld-
webel Adam, als er seine Compagnie zerstreut sah,
bildete sie, mitten in den grdßten Gefahren wieder; und
als drei feindliche Soldaten daran waren, das Leben
des Heldenmüthigen zu enden, rettete ihn der Gemeine
Bosch, indem er jene unschädlich machte. — So ward
der Feind gegen Stecken zurückgeworfen, und das Ba-
talllon nahm seine alte Stellung wieder ein; doch hatte
es sehr gelitten. Es zöhlte einen Verlust von neun ver-
wundeten Offizieren 7), hundert drei und dreißig Ge-
6) Dem Oberstlieutenant Dietfurth, die Hauptleute Stok
und Düapypel, die Oberlieutenants Winzenti. Heil,