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baierischen Corps voͤllig umgangen hatten, und sich nun
eiligst wieder zur Hauptmacht der Oesterreicher begeben
mußten. Diese stand vor Deutschbrod auf der Hoͤhe
aufgestellto? Noch in der nämlichen Nacht rief Erzherzog
Ferdinand auch die rechts der baierischen Stellung über
Nollnau vorgesandten Truppen wieder an sich.
Dies Gefecht hatte den Baiern sechzig Todte und
Verwundete gekostet; aber jeder Offizier und Soldat
hatte Ehre geerndtet, und sich des baierischen Namens
würdig gewiesen. Der Tagesbefehl des Generallieute=
tenants Baron Wrede verkündet es allen. )
Ein Glück war es, daß Erzherzog Ferdin and dem
kleinen Heerhaufen der Baiern am folgenden Tag (aten
December) Waffenruhe ließ. Denn die Erschöpfung
war groß und fast alle Munition verbraucht, die erst
am Tage vor dem Gefecht mit Ertrapost herbeigeführt
worden war. Die Ankunft von sechs Kanonen, welche
bei Mautern zurückgeblieben waren, und die Ankunft
des von der Brigade Mezanelli hergesandten Drago-
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*) Vorzüglich ausgezeichnet hatte sich das uste Bataillon des
aten Linien-Regiments, das 2te Bataillon des Zien Re-
giments, welchem eine einzige feindliche Kanonenkugel auf
einmahl ache Mann tödtete und verwundete. Unter den
Verwundeten befand sich der Corporal Einkerl, welcher
in dem Verluste seiner Hand nur das Unglück beklagte,
seinem Vaterlande nicht mehr mit jener dienen zu können.
Gleich jenen Abtheilungen hatte das 2te leichte Bataillon
Dietfurth, das éte, ein Theil des 2ten und Sten Chevaur=
legers = Regiments, großen Antheil an den glücklichen
Ausgang jenes Sten Decembers.