als durch Feigheit die gesammte Infanterle und Artil-
lerie dem Feinde Preis zu geben, dem Vaterlande sol-
chen Verlust zu stiften, und die Ehre Baierns zu befle-
cken. Alle horchten in Todtenstille. Und Alle schworen,
Der Feind griff an. Es war vier Uhr Nachmit-
tags. Es ward mit hartnäckiger Erbitterung gefochten.
Von vier Uhr Nachmirtags bis des andern Morgens um
halb drei Uhr behauptete die kleine Schaar der Baiern
gegen die feindliche, 30,000 Mann starke Armee, ihre
Stellung bei den Sandhdfen; behauptete sie, bis die ge-
sammte Infanterie mit Artillerie und Gepäck sich vor
Iglau aufgestellt, und ihren Rückzug, durch die Stadt,
auf der Straße nach Budwitz, in größter Ordnung fort-
gesetzt hatte. Mehrmahls wurden die Feinde durch un-
erwartete, mit glücklichem Erfolg gekrönte Angriffe in
Erstaunen, und ihre anfangs siegverheißenden Bewegun-
gen ins Stocken gebracht. Jeder Soldat, jeder Offi-
zier verrichtete hier Wunder des Muths oder der Ver-
zweiflung. Der Feldherr selbst war überall gegenwärtig.
Vor allem werde des zweiten Chevaurlegers-Regi-
ments Kurfürst, und vorzüglich jener kleinen Abtheilung
hier gedacht, welche unter dem Major Grafen Rech-
berg das erste jener drei Treffen bildete. Jahlreiche
feindliche Reiterhaufen, welche beim hellen Mondschein
gewahr wurden, wie unbedeutend die ihnen gegen über-
siehende Schaar war, welche die äußerste Nachhut des
ganzen baierischen Corps bilbete, versuchten, sie auf
allen Seiten zu umgehen und einzuschließen. Es war
schon Abends 7 Uhr. Graf Rechberg. erkannte den
Untergang der Seinigen, wenn er ruhig den gewaltigen
Feind erwarten würde, und sprengte mit seinen achtzig