Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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Gulden Einkünften. ) Und dennoch war dieß nur ge- 
ringe Entschädigung für die Wunden, welche die da- 
malige eiserne Zeit dem Lande geschlagen hatte, um so 
mehr, als in denselben Tagen die Aufhebung der Land- 
stände dem Volke das uralte Recht nahm, nicht sich den 
gebieterischen Forderungen der Umstände, wohl aber den 
Wirkungen uneingeschränkter Willkühr zu entziehen. 
Nur wenig geringer war der Zuwachs des Mark- 
grafthums Baden.““) Doch alle Weisheit, alle Güte des 
herrlichen Markgrafen Carl Friederich war hier nicht 
vermbgend, das fortwährende Sinken des dffentlichen 
Wohlstandes zu hemmen, besonders da Napoleons 
unbedingte Forderung auch hier, bei vermehrter Landes- 
größe, die Vermehrung der Streitkräfte erzwang. Die 
Darmstädtischen Lande seufzten unter gleichem Druck, 
da sie, erst das Corps des Marschalls Augereau, 
dann 20,000 Mann unter Lefebre beherbergend, mit- 
ten im Frieden alle Lasten des Krieges zu tragen hatten. 
*) Der Zuwachs bestand in der Landgrafschaft Nellenburg, 
in der Grafschaft Ober= und Nieder-Hohenberg, der Land- 
Vogtei Altorf, die Stadt Konstanz ausgenommen, den 
fünf Donau-Städten Ehingen, Munderkingen, Riedlin- 
gen, Mengen und Sulgau mit allem was dazu gehört, 
ferner in dem Theil des Breisgaues, welcher im Würtem- 
bergischen inclavirt, und gegen Osten in einer Linie von 
Schlegelberg bis zum Molbach gelegen war, so wie in den 
Städten Villingen und Brentingen. 
*“) Es empfing mit Ausschluß des an Würtemberg übergegan- 
genen Theils, die Ortenau mit allem was dazu gehört, 
die Stadt Konstanz, und die Kommenthurey Meinau, da- 
her einen reinen Gewinn von 47 Geviertmeilen, 150/000 
Einwohnern und b00/000 Gulden jährlicher Einkünfte.
	        
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