Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

daß sie sich leichter den durch das Schicksal der Zeit ge- 
botenen Veraͤnderungen angewoͤhnten. Und bei allen 
diesen und andern Werken blieb Bildung und Aufklaͤrung 
der Nation (15ten Juni 1800 durch Einführung von 
Elementar -Schulen) ein Hauptgegenstand der kbniglis 
chen Sorgen, weil öffentliche Bildung allein der große 
Hebel allgemeiner Wohlfahrt durch unmittelbare Entfal- 
tung der wahren, innern Kraft einer Nation ist. 
Die Armee, nun wieder vollzählig gemache, und 
mit allen Erfordernissen versehen, verharrte auf dem 
Kriegsfuß. Eine Meuterei und Entweichung der gemei- 
nen Mannschaft des zwölften Linien-Infanterie-Regi- 
ments Ldwenstein Wertheim, aus lauter nun dem neuen 
Großherzoge von Würzburg zugehdrigen Unterthanen be- 
stehend, veranlaßte die Aufldsung dieses Regiments und 
war in den Jahrbüchern des baierischen Heers ein ceben 
so betrübendes, als beispielloses Ereigniß. Das sogleich 
neu errichtere vierzehnte Infanterle-Regiment füllte die 
Lücke aus, und an die Stelle der entlassenen würzburgi- 
schen Landeskinder trat aus der Markgrafschaft Ansbach 
junge Mannschaft. Auch das vom verdienstvollen Gra- 
fen Oberndorf während des letzten Feldzugs gebildete 
freiwillige Jäger-Corps ward, durch Rückkehr der Forst- 
bedienten an ihre Stellen, vermindert, aber der Stamm 
des Corps beibehalten. Hingegen vergrößerte man jedes 
Reiter-Regiment auf 660 Pferde, daher jede Escadron 
auf 110 Pferde. Viele Verbesserungen noch wurden, 
besonders bei der Cavalerie-Waffe, und sonst beim Heer 
eingeführt, z. B. die Verminderung des Fuhrwerks bei 
den Regimentern, die Abschaffung des Puders und der 
Ibpfe beim Soldaten, die Abschaffung der Pferde für 
Subaltern? Offiziere bei der Infanterle u. s. w. Auch
	        
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