Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

2. 
Fortsetzung. Blick auf die noͤrdlichern Staa— 
ten. Preußens Stellung bis October 1806. 
Der Süden Deutschlands war durch eine Verfleche 
tung der mannigfaltigsten Schicksale in die Hand Na- 
poleons hingegeben. Oesterreich, welches sich von al- 
lem unmittelbaren Einfluße auf deutsche Angelegenheiten 
losgesagt harte, verhielt sich von nun an leidend. Es 
bewieß gegen Frankreich um so mehr die moglichste Nach- 
giebigkeit, als Napoleons Mißtrauen von neuem 
durch die rußische Besitznahme von Cattaro, (A. März 
1800), die dem Presburger Frieden ganz entgegen stand, 
sehr gereitzt worden war. Napoleon's Heere blieben 
schlagfertig in Baiern und Tirol aufgestellt, und die 
Vestung Braunau ward, statt von ihnen verlassen, stär- 
ker befestigt. Es wird der Staatsklugheit des dster- 
reichischen Hofes. mit Recht nachgerühmt, in jener so 
verhängnißvollen . Zeit allen gegründeten Beschwerden 
Napoleons ausgewichen, und doch mit Rußland im 
freundschaftlichsten Verhältniß geblieben zu seyn. 
Im Norden Deutschlands hatten sich Hannaver, 
Hessen, Sachsen, Holstein und Schwedischpommern durch 
Aufldsung der deutschen Reichsverfassung in engere Bes 
rührung mit Preußen gesetzt. Der Kurfürst von Hessen, 
dem Kaiser der. Franzosen perfdnlich abgeneigt, dem Kd- 
nige von Preußen blutverwandt, hatte schon beim Feld- 
zug von 1305 sein Kriegsvolk schlagfertig gehalten, um 
es zu den Preussen, im Rücken des französischen Heers 
stossen zu lassen. — Hannover, scheinbar dem preussi- 
schen Zepter unterworfen, aber gegen fremde, gewalt- 
thärige Besitzughme unzufrieden, lietz wenig Hoffnung,
	        
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