Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

daß es vorkommendes Falles seine gesammten Hülfs- 
quellen aufschliessen werde, wie schonungsvoll es auch 
von Preußen behandelt wurde. — Schweden, voll Has- 
ses gegen Napoleen, in inniger Verbindung mit Eng- 
land, daher eine geraume Zeit feindselig gegen Preus- 
sen, konnte, auch nachdem Rußland zwischen Schweden 
und Preußen vermittelt hatte, nicht ganz ausgesohnt 
werden, und die Spannung blieb noch lange. — Däne- 
mark, weise und fest seinem Volke den Frieden bewah- 
rend, zog das Herzogthum Holstein, nach Verschwinden 
des deutschen Reichs, nur enger an den Mutterstaat 
zurück. — Die sächsischen Staaten hingegen waren durch 
ihre örtliche Stellung weit mehr gezwungen, sich nach 
den Ansichten des preußischen Hofes zu richten. Doch 
die Hauprsorge des vortrefflichen Kurfürsten hier war 
bisher nur gewesen, seinen durch Mißerndten, durch 
Theuerung und Truppendurchzüge niedergebeugten Un- 
terthanen väterlichen Beistand zu leisten. 
Preußen schien unter der Regierung seines Kbniges 
Friederich Wilhelm III. den Gipfel der Macht 
und Glückseligkeit zu berühren. Durch weise Sparsam- 
keit, und ohne Häufung allzulästiger Abgaben, war jede 
Spur der ehmaligen Verschwendung des Hofes vernich- 
tet; eine Schuld von 28 Millionen Thaler vertilgt; die 
Schatzkammer gefüllt; der allgemeine Wohlstand durch 
Handel, Gewerb und Landbau blühend, durch muster- 
hafte Gerechtigkeitspflege geschirmt. Preußen, im Ge- 
nuß voller Denkfreiheit, ward als die Wiege ächter 
Geistesbildung verehrt. Ein wohlgenbtes Heer von 250,000 
Streiern, dessen Unrerhaltung einen Aufwand von 25 
Millionen Thalern jährlich kostete, stand jeden Tag be- 
reit, dieß KReich zu vertheidigen, dessen Flächenraum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.