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vor Saalburg der Großherzog von Berg, und zwang
nach einer kurzen aber heftigen Kanonnade die wenigen
Preußen, sich schleunig auf ihr Hauptcorps zurück zu
ziehen, und ihm den Gang über die Saale frei zu las-
sen, den sie hätten verhindern sollen. General Tauen-
zien hatte auf den Höhen bei Schleitz eine vortheilhafte
Stellung genommen. Als hier der Großherzog von
Berg gegen ihn (Oten October) erschien, leistete er dem-
selben entschlossenen Widerstand. Doch dem Großherzoge
war's kein Erust, das mit Opfern zu erkaufen, was ihm
durch den Zug eines Seitencorps links von Crispendorf
nach Pdsnek, und eines andern rechts nach Pausa wohl-
feiler werden konnte. Tauenzien erkannte die Gefahr,
und beschleunigte seinen Rückzug, den einzigen, der ihm
blieb, nach Auma. Napoleon, der gegen Mittag
selbst vor Schleitz angekommen war, gebot die schleu-
nigste Wegnahme dieses Punctes. An der Spitze der
französischen Reiterei, von einer Batterie kräftig unter-
stützt, stürzte alsbald der Großherzog von Berg gegen
Tauenzien's Nachhut. Diese bestand. nur aus vier
Bataillonen und zwei Escadronen. Folgenlos war die
Tapferkeit dieser Escadronen (vom sächsischen Regiment
Prinz Johann von Sachsen), welche sich gegen tausend
feindliche Reiter auf's dußerste vertheidigten, ihren bra-
ven Obersten und ihrer Offiziere mehrere einbüßten; fol-
genlos der Muth, besonders des leichten preußischen Ba-
taillons Rosen. In voller Unordnung ward Tauen-
zien 6 Nachhut durch Oettersdorf auf die Masse des
preußischen Heerhaufens geworfen, diese selbst in erneu-
erten Angriffen bei dem Dorfe Krolpa gänzlich zerrüttet,
und in Gefahr gebracht, ganz aufgerieben zu werden.
Zum Glück stellten die Franzosen ihr Verfolgen hier