Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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vor Saalburg der Großherzog von Berg, und zwang 
nach einer kurzen aber heftigen Kanonnade die wenigen 
Preußen, sich schleunig auf ihr Hauptcorps zurück zu 
ziehen, und ihm den Gang über die Saale frei zu las- 
sen, den sie hätten verhindern sollen. General Tauen- 
zien hatte auf den Höhen bei Schleitz eine vortheilhafte 
Stellung genommen. Als hier der Großherzog von 
Berg gegen ihn (Oten October) erschien, leistete er dem- 
selben entschlossenen Widerstand. Doch dem Großherzoge 
war's kein Erust, das mit Opfern zu erkaufen, was ihm 
durch den Zug eines Seitencorps links von Crispendorf 
nach Pdsnek, und eines andern rechts nach Pausa wohl- 
feiler werden konnte. Tauenzien erkannte die Gefahr, 
und beschleunigte seinen Rückzug, den einzigen, der ihm 
blieb, nach Auma. Napoleon, der gegen Mittag 
selbst vor Schleitz angekommen war, gebot die schleu- 
nigste Wegnahme dieses Punctes. An der Spitze der 
französischen Reiterei, von einer Batterie kräftig unter- 
stützt, stürzte alsbald der Großherzog von Berg gegen 
Tauenzien's Nachhut. Diese bestand. nur aus vier 
Bataillonen und zwei Escadronen. Folgenlos war die 
Tapferkeit dieser Escadronen (vom sächsischen Regiment 
Prinz Johann von Sachsen), welche sich gegen tausend 
feindliche Reiter auf's dußerste vertheidigten, ihren bra- 
ven Obersten und ihrer Offiziere mehrere einbüßten; fol- 
genlos der Muth, besonders des leichten preußischen Ba- 
taillons Rosen. In voller Unordnung ward Tauen- 
zien 6 Nachhut durch Oettersdorf auf die Masse des 
preußischen Heerhaufens geworfen, diese selbst in erneu- 
erten Angriffen bei dem Dorfe Krolpa gänzlich zerrüttet, 
und in Gefahr gebracht, ganz aufgerieben zu werden. 
Zum Glück stellten die Franzosen ihr Verfolgen hier
	        
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