konnte er nicht zaͤhlen, da dieses an demselben Tage
vier Meilen entfernt, bei Kahla stand.
Lannes und Augereau hatten mit ihrer Vorhut
schon die Puncte Volkersdorf, Rothenthal, Witzendorf
und Birkenheide am Fuße des Gebirgs besetzt, dann eine
bedeutende Abtheilung Fußvolks bis Garnsdorf vorge-
schoben, und hier eine nachdrücklich spielende Batterie
aufgepflanzt. Während Prinz Ludwig das zwischen
Am und Unterwörbach befindliche Gehölz mit glücklichem
Erfolg vom Feinde reinigte, und nun angriffsweise ver-
fahren wollte, zogen jene ihre zehnfach überlegene Macht
immer mehr links, besetzten das Dorf Krösen und die
Hohen, welche die Straße nach Rudolstadt, den einzis
gen Rückzugspunct des Prinzen, beherrschten. Der
Prinz hatte aber die Rückzugslinie nicht einmahl hinter
sich, sondern auf der rechten Seite liegend. Das preus-
sisch -sächsische Corps ward also ganz umklammert, zu-
sammengedrückt, und größtentheils in die Saale und
Schwarza gesprengt. Zu spät hatte der Prinz die un-
geheuere Uebermacht des Feindes erkannt, den Rückzug
beschlossen und getrachtet, ihn durch die Ueberbleibsel
seiner Reiterei und mit seinem Geschütz beim Hohlweg
zu decken, der unterhalb Wôlsdorf, unweit der Saale,
beginnt. Es war vergebens. Das seinem Vaterlande
ohne Nutzen dargebrachte Opfer seines Lebens beschleu-
nigte nur die Niederlage der theilweis sehr tapfern Trup-
pen. Diese retteten sich, mit Verlust fast allen Ge-
schützes, theils nach Kahla zum Corps des Fürsten
Hohenlohe, theils nach Hochdorf, wo eben die Ar-
mee des Königs ihre Stellung beziehen wollte. Wohin
die Unglücksboren kamen, verbreiteten sie Schrecken und
bange Besorgniß. Vielleicht hätte der Rückzug des Prin-