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Nehn, während Kdnig Maximilian mit ununterbro-
chener Anstrengung fortfuhr, seinen eingegangnen Ver-
pflichtungen genug zu thun. Eine Kriegssteuer, welche
fünfzehn Kreuzer vom hundert Gulden des Vermdgens-
werthes sämmtlicher Bewohner Baierns betrug, wie be-
trächtlich sie auch an sich war, reichte noch nicht aus,
den großen Aufwand zu besireiten.
Daß Napoleon mit seiner Hauptmacht über Gera
gegen Naumburg vordrang, blieb (bis zum 12ten Octo-
ber) den preußischen Heerführern theils aus Mangel an
guten Kundschaftern unbekannt, theils aus Mangel nicht
hinlänglich zahlreich und zweckmässig ausgestellter Rei-
terei-Posten. Als man endlich aber die Besetzung Naum-
burgs durch franzdsische Heerhaufen, den Verlust der
daselbst angehäuften Vorräthe aller Art, den Anzug
großer feindlicher Macht gegen die Stadt Jena vernahm,
als die Behauptung des Punctes Jena und die stand=
hafreste Vertheidigung aller Saal= Uebergänge, und das
Zusammenhalten gesammter Streitkräfte durch die Macht
der Umstände am dringendsten geboten zu seyn schien:
da beschloß der Herzog von Braunschweig alle verlorne
Vortheile durch eine Hauptschlacht zurückzugewinnen.
Es ward dabei nicht berechner, daß dieß Heer noch keie
neswegs in das Kriegestreiben ganz eingeweiht war,
daß es seit einigen Tagen schon Mangel an Lebensbe-
dürfnissen gelitten, und eine durch die vorangegangnen
Unfälle sehr geschwächte Zuversicht auf sich selbst hatte;
ja, daß eine Hauptschlacht das Schicksal des ganzen
Kdnigreichs auf's Spiel setzte.
Inzwischen ward der Plan vollzogen. Die Haupt-
armee, unter persobnlicher Anführung des Königs und
II. Stes Buch.