preußischen Stellung führten. General Tauenzien
verlangte eiligst Verstärkungen, um den Feind von die-
sen Höhen ins Saale-Thal zurück zu werfen. Es er-
schien keine Verstärkung von Seiten des Fürsten Ho-
henlohe.
Dieser war damit beschäftigt, das Corps des Ge-
nerals Holzendorf gegen Dornburg zu führen. Doch
weder Dornburg noch die Naschhäuser Brücke ward an-
gegriffen. Der ganze Heerhaufe, etwa aus zwei Infan-
terie= und vier Reiter-Regimentern nebst einer halben
reitenden Batterie zusammengesetzt, blieb auf den Hbhen
von Zimmern stehen, und blos eine Streifwacht gieng
gegen Dornburg. Als diese einen Ordonanz-Offizier
des franzdsischen Kaisers einbrachte, der ein versiegeltes
Schreiben Napoleon's an den Kdnig von Preußen
bei sich trug, kehrte Fürst Hohenlohe mit demselben
in sein Hauptgelager nach Capellendorf zurück. Es war
dieß bekanntlich der Capitain Montesquiounu, welcher
Napoleons's letzten Friedensantrag für den Kdnig von
Preußen überbrachte, aber zu Capellendorf so lange auf-
gehalten ward, daß der König das Schreiben erst am
15ten October, an dem Tage empfieng, als die Dop-
pelschlacht bei Jena und Auerstädt blutig entschied.
Napoleon selbst war mit dem Eorps des Mar-
schallt Lannes auf den Höhen vor Jena; der Groß-
herzog von Berg und Marschall Davoust ihm rechts
bei Naumburg, (mir Absendungen gegen Leipzig und
Halle); Soult auf dem Wege von Gera her, um sich
der Straße zwischen Naumburg und Jena zu bemeistern,
Augereau bei Kahla, Nep bei Rodg.
Die Preußen blieben in ihren Lagern, während der
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