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und den Iserstedter-Forst anruͤckten, ließ Fuͤrst Hohen-
lohe das Dorf durch sein Geschuͤtz in Brand stecken,
in der Hoffnung, so den Feind aus demselben zu ver-
treiben, und die eigne Stellung behaupten zu koͤnnen.
Auf letzteres zählts er um so mehr, weil er sich an sei-
nem rechten Flügel vollig gesichert glaubte, wo General
Zeschwitz auf der Schnecke bis auf den letzten Mans
auszuhalten Befehl hatte.
Vierzehnheiligen stand in Flammen; aber der Feind
verließ dennoch das Dorf nicht. Tauenzien behaup-
tete sich tapfer bei Klein -Romstedt, Holzendorf sich
zwei Stunden lang auf den Stobaer-Hdhen gegen Soult's
Uebermacht. Allein zwei neue Divisionen vom Heerhau-
fen Ney's vereinigten sich mit Soult. Holzendorfs,
mit Ungestüm und ungeheurer Ueberzahl angegriffen, sah
sich zum Rückzug nach Buttstedt gezwungen, lebhaft
vom Großherzog von Berg verfolgt. In diesem Augen-
blick, als die Schlachtreihen, welche Fürst Hohenlohe
selbst befehligte, durch Soult's Bewegungen in die
linke Seite genommen da standen, wurden sie auch von
vorn durch die verstärkte Macht des Feindes lebhafter
angefallen, und gleichzeitig in die rechte Seite von den
franzèsischen Truppen genommen, welche herab von den
Klosowitzer-Höhen in den Iserstedter-Forst drangen, und
das darin gestandene preußische Bataillon vor sich herjag-
ten. So umklammert und bestürmt, konnte Hohenlohe
nicht länger widerstehen. Ueberall entstanden Lücken in den
dunnen Linien des von der Reiterel bald verlassenen Fuß-
volks, das theilweise noch immer mit Heldenmuth und
Verzweiflung fortfocht. Unaufhaltsam drang Napo-
leon's Heermitte über Hermstedt, Vierzehnheiligen, Iser-
stedt und Klein-Romstedt vor, nahm die ihr entgegene