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stehenden Schaaren von beiden Donauufern bis zur Etsch
allein 107,000 Mann betrugen. Denn am linken Do-
nauufer stand Feldmarschall-Lieutenant Sztarray mit
24,000 Mann, zu denen auch das baierische Contingent
gehbrte; am rechten Donauufer, längs der Iller von
Ulm bis Kempten, Erzherzog Karl mit 13,000; an ihn.
gelehnt Feldmarschall-Lieutenant Hotze bei Feldkirch
mit 18,000; General Auffenberg in Graubündten
(seit 10. October 1708) mit 6,000; Feldmarschall-Lieu-
tenantt Bellegarde mit 18,000 in Tirol, welcher hier
die Verbindung zwischen dem Erzherzog und dem Feld-
marschall-Lienkenant Kray unterhalten mußte, der mit
30,000 Mann an der Etsch stand. Gegen die Etsch zo-
gen nun auch die Russen.
Um die Vereinigung dieser letztern mit den Oester-
reichern in Italien zu verhindern, wollten die Franzosen
von der Schweiz aus, gegen Tirol hervorbrechen, dadurch
den Feldmarschal-Lieutenant Kray aus seiner Seellung zu-
rückzwingen, und um diesen Hauptangriff zu verdecken,
die ganze Aufmerksamkeit der Oesterreicher nach der Do-
nau hinlenken. Zu dem Ende erhoben sich auch hier
die ersten Bewegungen. Zwischen dem iten und Sten März
schritt Fourdan's Donau-Armee über den Rhein; zu-
gleich besetzte Bernadotte Mannheim, in Folge einer
zwischen dem franzdsischen General Ney und dem pfalz-
baierischen Kommandanten Oberstlieutenant Mann ge-
schlossenen Uebergabe der Stadt. Zwar auch Philipps-=
burg, wo die dreibaierischen Contingentsbataillone lagen,
wurde von den Franzosen aufgefordert, doch vergebens.
Bis zum 4ten März war Bernadotte bis Heidelberg
und im Nekarthal bis Heilbronn, Vandamme mit